Lendenwirbelsäule: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 2. September 2020, 09:00 Uhr
Die Lendenwirbelsäule befindet sich zwischen der Brustwirbelsäule und dem Kreuzbein. Sie besteht in der Regel aus fünf Wirbeln. Sie weist bei seitlicher Betrachtung eine natürliche Lordose auf und wird beim aufrechten Gang stark belastet.
Inhaltsverzeichnis
Anatomie
Die meist fünf Lendenwirbel bilden die Lendenwirbelsäule. Die Lendenwirbel schließen sich kaudal an den zwölften Brustwirbel an. Somit wird durch die Lendenwirbelsäule die Basis des Rumpf gebildet. Es liegt dort eine physiologische Krümmung nach vorne vor. Dies ist eine Lordose, wie sie auch in der Halswirbelsäule zu finden ist. Da die Lendenwirbel beim Gang stärker belastet werden, zeigen sie eine kräftigerer Ausprägung der Wirbelkörper und Dornfortsätze. Der Dornfortsätze sind hier beidseitig abgeplattet und sehr kräftig ausgeprägt. Die Wirbelkörper haben eine querovale Form. Sie sind im Vergleich zu den anderen Wirbeln hoch und breit. An den mächtigen Gelenkfortsätzen (Procc. articulares superior und inferior) sind leicht abgeschrägte Gelenkflächen. Diese sind senkrecht und beinahe sagital ausgebreitet. Die massiven Wirbelbögen umfassen ein dreieckiges Wirbelloch und vereinigen sich zum Dornfortsatz.
So wie in den anderen Abschnitten der Wirbelsäule, befinden sich zwischen den Lendenwirbeln die Zwischenwirbelscheiben (Bandscheiben) und Bänder. Die Querfortsätze werden vom ersten bis zum dritten Lendenwirbel länger. Danach verkürzen sie sich bis zum fünften Lendenwirbel wieder. Sie sind zudem Rippenrudimente und werden deshalb als Procc. costales bezeichnet. Dadurch sind die Querfortsätze der Lendenwirbel nicht homolog zu den Querfortsätzen der anderen Wirbelabschnitte. Die Procc. mamillares (Muskelhöcker), welche an den Außenflächen der oberen Gelenkfortsätze liegen, dienen als Ansätze für autochthone Rückenmuskeln.
Die Besonderheit des Lendenwirbel-Bereiches ist, dass die Anzahl der Lendenwirbel bei den Menschen varrieren kann. Verwächst der letzte Lendenwirbel mit dem ersten Sakralwirbel so liegt eine Sakralisation vor. Das heißt der Mensch besitzt nur vier Lendenwirbel. Dieses Phänomen kann auch in anderer Richtung vorliegen, wenn erster und zweiter Sakralwirbel nicht verwachsen und eine Bandscheibe zwischen ihnen vorliegt. Dann spricht man von einer Lumbalisation. Der erste nicht-verwachsene Sakralwirbel wird somit als sechster Lendenwirbel angesehen.
Bewegung
Die Beweglichkeit der Wirbelsäule wird durch die Lendenwirbelsäule erweitert. Das Vorbeugen des Körpers wird über die Lendenwirbel vollzogen. Dies erfolgt über eine Querachse in der LWS. Die Seitwärtsneigung ist genauso wie in der Halswirbelsäule möglich.
Funktionen
Die LWS trägt sowohl das Gewicht des Rumpfes als auch des Kopfes. Auch hier schützen die Wirbel das Rückenmark. Das Rückenmark reicht allerdings nur bis zum ersten oder zweiten Lendenwirbel und geht danach in einen Nervenbündel über. Die Lendenlordose dient zusammen mit der Halslordose und der Brustkyphose dazu, den Schwerpunkt über den Füßen zu positionieren.