Kreuz- und Steißbein: Unterschied zwischen den Versionen

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==Ansicht von ventral== <!--T:1-->
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==Anatomie==
  
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===Kreuzbein===
'''Das Kreuzbein (Os sacrum)''' ist ein dreieckiger Knochen und besteht ursprünglich aus '''fünf selbstständigen Kreuzbeinwirbeln''' (<i>Vertebrae sacrales</i>, S1-S5).
 
[[File:KreuzVentral.png|560px|right|ventrale Ansicht des Kreuz-und Steißbeins]]
 
Es ist entstanden durch die Verschmelzung der fünf Kreuzwirbel und den dazwischen liegenden Zwischenwirbelscheiben (<i>Discus intervertebrales</i>) Es zählt zum unbeweglichen Teil der [[Special:MyLanguage/Wirbelsäule|Wirbelsäule]]. Das Kreuzbein besitzt eine nach vorn konkave Fläche (<i>Facies pelvina</i>), die dorsale Fläche (<i>Facies dorsalis</i>) ist konvex. Die nach kaudal positionierte Kreuzbeinspitze (<i>Apex ossis sacri</i>) ist mit dem Steißbein verbunden. Dorsal des Kreuzbeins, befinden sich fünf Knochenkämme (Längsleisten), die aus den Dorn-, Gelenk- und Querfortsätzen hervorgegangen sind. Zwischen den <i>Foramina sacralia anteriora</i> sind die vier Querlinien der verschmolzenen Wirbelkörper (<i>Linea transversae</i>) zu finden. Des Weiteren liegt dort der Durchlass (<i>Foramina sacralia pelvina</i>) für die Rückenmarksnerven (<i>Nervi spinales</i>).<br> 
 
  
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Das Kreuzbein befindet sich zwischen dem letzten Lenden- und dem ersten Steißbeinwirbel. Es besteht ursprünglich aus fünf einzelnen Kreuzbeinwirbeln (Vertebrae sacrales, S1-S5). Diese und die dazwischen liegenden Zwischenwirbelscheiben (Discus intervertebrales) sind nach der Geburt miteinander verschmolzen und stellen so den unbeweglichen Teil der Wirbelsäule dar. Das Kreuzbein besitzt eine dreieckige Form.
'''Das Steißbein (<i>Os coccygis)</i>''' hingegen besteht aus '''drei bis vier rudimentären Wirbeln'''. Nur der '''erste Steißbeinwirbel''' lässt noch einen typischen Aufbau eines Wirbels anmuten. Die Größe des Steißbeins nimmt nach distal ab. Vom ersten Steißbeinwirbel entspringen zwei knöcherne Gelenkfortsätze, die sogenannten Steißbeinhörner (<i>Cornua coccygea</i>). Ebenso besitzt das Steißbein kurze Querfortsätze und ist generell über eine Knorpelhafte (<i>Art. sacrococcygea</i>) mit der Kreuzbeinspitze verbunden. So kann eine passive Vor- und Rückbewegung des Steißbeins ermöglicht werden. Ab einem Lebensalter von Mitte 20 nimmt durch Mineralisierung diese Beweglichkeit ab.
 
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===Steißbein===
  
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Das Steißbein ist der letzte Abschnitt der Wirbelsäule und besteht aus drei bis fünf Wirbelrudimenten. Diese sind in der Regel wie auch beim kreuzbein miteinander verbunden. Das Steißbein schließt sich direckt unter dem Kreuzbein an. Dabei ist nur noch an dem ersten Wirbelrudiment die spezifische Wireblform zu erkennen. Nach kaudal wird das Steißbein immer schmaler und endet als Spitze (Apex ossis coccygis). Vom ersten Steißbeinwirbel entspringen zwei knöcherne Gelenkfortsätze, die sogenannten Steißbeinhörner (Cornua coccygea). Ebenso besitzt das Steißbein kurze Querfortsätze und ist generell über eine Knorpelhafte (Art. sacrococcygea) mit der Kreuzbeinspitze verbunden. So kann eine passive Vor- und Rückbewegung des Steißbeins ermöglicht werden. Ab einem Lebensalter von Mitte 20 nimmt durch Mineralisierung diese Beweglichkeit ab.
  
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==Ansicht von ventral==
Die unebene, ungleichmäßige, konvexe Hinterfläche (<i>Facies dorsalis</i>) besitzt drei charakteristische gebirgige Leisten, die in ihrem Erscheinungsbild variieren können:
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[[File:KreuzDorsal.png|600px|right|dorsale Ansicht des Kreuz-und Steißbeins]]
 
  
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Die ventrale Seite des Kreuzbeines ist durch eine konkave, glatte Fläche mit einer Aushöhlung (Facies pelvica) geprägt. Ausgerichtet ist diese Seite zum Becken. Dabei sind vier quer verlaufende Streben zu erkennen. Diese  zeigen durch die horizontalen Linien (Lineae transversae), wo die einzelnen Wirbel zusammengewachsen sind. Auf gleicher Höhe zu diesen Linien sind vier paarig auftretende Öffnungen im Knochen zu erkennen, die Foramina sacralia anteriora. Nach oben, in Richtung letzten Lendenwirbel, ist eine Fläche des S1 gerichtet, diese wird als Basis ossis sacri bezeichnet. Der weit vorspringende Rand dieser Fläche wird als Promontorium bezeichnet. Zwischen fünften Lendenwirbel und dieser Basis liegt eine keilförmige Zwischenwirbelscheibe. Das kaudale Ende des Kreuuzbeines läuft spitz zu und endet mit dem Apex ossis sacri. Dort schließt sich das Steißbein an.
  
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==Ansicht von dorsal==
* '''''Crista sacralis mediana''''': 
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[[File:KreuzDorsal.png|600px|right|dorsale Ansicht des Kreuz-und Steißbeins]]
ist die Vereinigung der Dornfortsätze, die in der Mitte eine gezackte Knochenleiste bilden   
 
 
 
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* '''''Crista sacralis medialis''''' (paarig):
 
lateral davon durch Verschmelzung der Gelenkfortsätze entstanden 
 
 
 
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* '''''Crista sacralis lateralis''''' (paarig):
 
entstanden aus der Verschmelzung der Querfortsätze, verläuft lateral der <i>Foramina sacralia posteriora</i>   
 
 
 
  
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Die unebene, ungleichmäßige, konvexe Hinterfläche (Facies dorsalis) besitzt drei charakteristische gebirgige Leisten, die in ihrem Erscheinungsbild variieren können. Die Dornfortsätze vereinigen sich in der Mitte vertikal zu einer zackigen Knochenleiste, die Crista sacralis mediana heißt. Daneben tritt jeweils lateral und paarig die Verschmelzung der Gelenkfortsätze auf und bildet zwei Linea sacralis medialis. Nach kaudal bilden diese Leisten die rudimentären Gelenkfortsätze des fünften Sakralwirbels, die Cornua sacralia. Zwischen diesen Rudimenten endet der Wirbelsäulenkanal (Canalis sacralis) kaudal an der unteren Öffnung des Kreuzbeines (Hiatus sacralis). Auf kranialer Seite gehen sie in die frontal ausgebildeten Gelenkfortsätze (Procc. Articularis superior) für den fünften Lumbalwirbel über. Lateral dieser Leitsten sind die Foramina sacralia posteriora zu erkennen. Auch die Querfortsätze erzeugen durch Zusammenwachsen zwei Leisten, diese befinden sich lateral der jeweils vier paarig auftretenden Knochenöffnungen, und bilden die Crista sacralis lateralis. Des Weiteren wird durch das Verwachsen der Querfortsätze mit den Rippenrudimenten auf beiden Seiten der Kreuzbeinkörper, die Partes laterales, begildet. An deren Seiten schließen sich die ohrenförmigen gelenkflächen (Facies auiculares) für die Darmbeine an.
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==Funktion==
Der Wirbelsäulenkanal (<i>Canalis sacralis</i>) endet kaudal an der unteren Öffnung des Kreuzbeins (<i>Hiatus sacralis</i>). Sie entsteht durch den nicht ausgebildeten fünften Wirbelbogen, der zwischen den <i>Cornua sacralia</i> liegt. Durch Verschmelzung der Querfortsätze entsteht beiderseits die seitlichen Anteile des Kreuzbeins (<i>Pars laterales</i>), an deren Seiten die ohrenförmigen Gelenkflächen (<i>Facies auriculares</i>) für die Darmbeine liegen.  
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Das Kreuzbein befindet sich im Beckenbereich. Durch diese Positionierung stellt das Kreuzbein die Verbindung der Wirbelsäule zu den Hüftbeinen da. Dies führt zu einer Übertragung der Last auf die Beine. Auch werden durch die Foramina sacralia Nerven geleitet.
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Das Steißbein dagegen dient als Ansatzpunkt für Muskeln und Bänder von Becken, Beckenboden und Hüftgelenk. Da das Becken nach Unten offen ist, werden durch diese Muskeln und Bänder die Organe in ihrer vorgesehenen Position gehalten.
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Des Weiteren ist das weibliche Steißbein bei einer Geburt beteiligt. So wird durch den Druck, die der Kopf des Kindes bei der Geburt ausübt, die gelenkige Verbindung zum Kreuzbein ausgenutzt. Das Steißbein verschiebt sich um etwa zwei Zentimeter nach hinten und Vergrößert so den Geburtskanal.
  
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==Entwicklung==
  
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Version vom 11. Februar 2020, 09:35 Uhr

Sprachen:
Deutsch • ‎English

Anatomie

Kreuzbein

Das Kreuzbein befindet sich zwischen dem letzten Lenden- und dem ersten Steißbeinwirbel. Es besteht ursprünglich aus fünf einzelnen Kreuzbeinwirbeln (Vertebrae sacrales, S1-S5). Diese und die dazwischen liegenden Zwischenwirbelscheiben (Discus intervertebrales) sind nach der Geburt miteinander verschmolzen und stellen so den unbeweglichen Teil der Wirbelsäule dar. Das Kreuzbein besitzt eine dreieckige Form.

Steißbein

Das Steißbein ist der letzte Abschnitt der Wirbelsäule und besteht aus drei bis fünf Wirbelrudimenten. Diese sind in der Regel wie auch beim kreuzbein miteinander verbunden. Das Steißbein schließt sich direckt unter dem Kreuzbein an. Dabei ist nur noch an dem ersten Wirbelrudiment die spezifische Wireblform zu erkennen. Nach kaudal wird das Steißbein immer schmaler und endet als Spitze (Apex ossis coccygis). Vom ersten Steißbeinwirbel entspringen zwei knöcherne Gelenkfortsätze, die sogenannten Steißbeinhörner (Cornua coccygea). Ebenso besitzt das Steißbein kurze Querfortsätze und ist generell über eine Knorpelhafte (Art. sacrococcygea) mit der Kreuzbeinspitze verbunden. So kann eine passive Vor- und Rückbewegung des Steißbeins ermöglicht werden. Ab einem Lebensalter von Mitte 20 nimmt durch Mineralisierung diese Beweglichkeit ab.

Ansicht von ventral

ventrale Ansicht des Kreuz-und Steißbeins

Die ventrale Seite des Kreuzbeines ist durch eine konkave, glatte Fläche mit einer Aushöhlung (Facies pelvica) geprägt. Ausgerichtet ist diese Seite zum Becken. Dabei sind vier quer verlaufende Streben zu erkennen. Diese zeigen durch die horizontalen Linien (Lineae transversae), wo die einzelnen Wirbel zusammengewachsen sind. Auf gleicher Höhe zu diesen Linien sind vier paarig auftretende Öffnungen im Knochen zu erkennen, die Foramina sacralia anteriora. Nach oben, in Richtung letzten Lendenwirbel, ist eine Fläche des S1 gerichtet, diese wird als Basis ossis sacri bezeichnet. Der weit vorspringende Rand dieser Fläche wird als Promontorium bezeichnet. Zwischen fünften Lendenwirbel und dieser Basis liegt eine keilförmige Zwischenwirbelscheibe. Das kaudale Ende des Kreuuzbeines läuft spitz zu und endet mit dem Apex ossis sacri. Dort schließt sich das Steißbein an.

Ansicht von dorsal

dorsale Ansicht des Kreuz-und Steißbeins

Die unebene, ungleichmäßige, konvexe Hinterfläche (Facies dorsalis) besitzt drei charakteristische gebirgige Leisten, die in ihrem Erscheinungsbild variieren können. Die Dornfortsätze vereinigen sich in der Mitte vertikal zu einer zackigen Knochenleiste, die Crista sacralis mediana heißt. Daneben tritt jeweils lateral und paarig die Verschmelzung der Gelenkfortsätze auf und bildet zwei Linea sacralis medialis. Nach kaudal bilden diese Leisten die rudimentären Gelenkfortsätze des fünften Sakralwirbels, die Cornua sacralia. Zwischen diesen Rudimenten endet der Wirbelsäulenkanal (Canalis sacralis) kaudal an der unteren Öffnung des Kreuzbeines (Hiatus sacralis). Auf kranialer Seite gehen sie in die frontal ausgebildeten Gelenkfortsätze (Procc. Articularis superior) für den fünften Lumbalwirbel über. Lateral dieser Leitsten sind die Foramina sacralia posteriora zu erkennen. Auch die Querfortsätze erzeugen durch Zusammenwachsen zwei Leisten, diese befinden sich lateral der jeweils vier paarig auftretenden Knochenöffnungen, und bilden die Crista sacralis lateralis. Des Weiteren wird durch das Verwachsen der Querfortsätze mit den Rippenrudimenten auf beiden Seiten der Kreuzbeinkörper, die Partes laterales, begildet. An deren Seiten schließen sich die ohrenförmigen gelenkflächen (Facies auiculares) für die Darmbeine an.

Funktion

Das Kreuzbein befindet sich im Beckenbereich. Durch diese Positionierung stellt das Kreuzbein die Verbindung der Wirbelsäule zu den Hüftbeinen da. Dies führt zu einer Übertragung der Last auf die Beine. Auch werden durch die Foramina sacralia Nerven geleitet. Das Steißbein dagegen dient als Ansatzpunkt für Muskeln und Bänder von Becken, Beckenboden und Hüftgelenk. Da das Becken nach Unten offen ist, werden durch diese Muskeln und Bänder die Organe in ihrer vorgesehenen Position gehalten. Des Weiteren ist das weibliche Steißbein bei einer Geburt beteiligt. So wird durch den Druck, die der Kopf des Kindes bei der Geburt ausübt, die gelenkige Verbindung zum Kreuzbein ausgenutzt. Das Steißbein verschiebt sich um etwa zwei Zentimeter nach hinten und Vergrößert so den Geburtskanal.

Entwicklung


weiterführende Links

Übungsaufgaben

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