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Version vom 4. März 2020, 15:14 Uhr
Rippen
Als Rippen bezeichnet man die paarigen, gebogenen, stabförmigen Knochen, die dorsalseitig an der Brustwirbelsäule entspringen.
Die meisten Rippen gelangen dann halbkreisförmig zum Brustbein.
So stellen sie eine Querverbindung zwischen den beiden Strukturen her und dienen damit der Stabilität und Elastizität des Brustkorbs (Thorax).
In der Regel ist der weibliche Brustkorb schmaler und kürzer als der männliche.
Der Mensch verfügt insgesamt über zwölf Rippenpaare, was der Anzahl der Brustwirbel entspricht.
Jede Rippe besteht aus dem eigentlichen Rippenknochen (Os costale) und einem daran anschließenden Knorpelabschnitt, dem Rippenknorpel (Cartilago costalis). Die einzelnen Rippen grenzen nicht direkt aneinander, sondern sind durch den Intercostalraum voneinander getrennt.
Dieser Raum wird zum Teil von der Interkostalmuskulatur ausgefüllt.
Über die Rippenköpfchen stehen die Rippen gelenkig mit der Wirbelsäule in Verbindung. Jede Rippe berührt dabei zwei aufeinander folgende Wirbel. Die Gelenkfläche des Rippenköpfchens (Facies articularis capitis costae) ist daher zweigeteilt.
Am Rippenhals befindet sich der Rippenhöcker (Tuberculum costae), der über eine kleine Gelenkfläche (Facies articularis tuberculi costae) mit dem Querfortsatz des Brustwirbels auf gleicher Höhe verbunden ist. Unweit vom Rippenhals befindet sich der Angulus costae (Rippenwinkel). Der flache Rippenkörper weist eine konvexe Außenfläche (Facies externa) und eine konkave Innenfläche (Facies interna) auf. Der vordere Teil der Rippen besteht aus Knorpel. Dieser verbindet die Rippen elastisch mit dem Brustbein. Ohne diese Bewegungsfreiheit könnten sich die Rippen beim Ein- und Ausatmen nicht mitbewegen.
Einteilung der Rippen
Die Rippen lassen sich in drei Gruppen einteilen. Entscheidend hierfür ist die Verbindung zum Brustbein.
Die ersten sieben Rippenpaare erreichen als sogenannte echte Rippen (Costae verae) das Brustbein direkt.
Die nächsten fünf Rippen werden als falsche Rippenpaaren (Costae spuriae) bezeichnet. Dabei stehen die 8., 9. und 10. Rippe mit dem Brustbein nur indirekt in Verbindung. Die jeweiligen nächstgelegenen Rippenknorpel verbinden sich und sind so am Aufbau des Rippenbogens (Arcus costalis) beteiligt.
Die beiden letzten "falschen" Rippenpaare (Costae fluctuantes) der 11. und 12. Rippe enden meist frei zwischen den Muskeln der seitlichen Bauchwand.
Unterschiedliche Rippenformen
Jedes Rippenpaar ist bilateral symmetrisch, die Form jedoch ist in jedem Segment verschieden. Der Rippenhals reicht vom Rippenköpfchen (Caput costae) bis zum Rippenhöckerchen (Tuberculum costae) und liegt am dorsalen Ende der Rippe. Er weist mit Ausnahme der 1. Rippe eine nach oben gerichtete Leiste (Crista colli costa) auf.
Lateral vom Rippenhöckerchen biegt sich der Rippenkörper (Corpus costae) unter Bildung des Rippenwinkels (Angulus costae) nach vorne um. Die Rippenkörper der 2.-11. Rippe weisen unregelmäßige Krümmungen auf, die sogenannten Flächen- und Kantenkrümmungen.
Durch ihre zusätzliche Verdrehung um die Längsachse sind die Außenflächen der Rippen an ihrem vertebralen Ende etwas nach kaudal, und an ihrem ventralen Ende leicht nach kranial geneigt. Normalerweise sind die 1. und 12. Rippe am kürzesten, und die 7. Rippe am längsten. Der Rippenknorpel wiederrum lässt nimmt von der 1.-7. Rippe an Länge zu, ab der 8. Rippe wird er wieder kürzer. Mit Ausnahme der 1., 11. und 12. Rippe besitzt jede Rippe an ihrer Unterfäche eine Furche (Sulcus costae), in dem die Interkostalgefäße und -nerven relativ geschützt verlaufen.