Wirbelsäule/en: Unterschied zwischen den Versionen

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Die knöcherne Wirbelsäule (lat. Columna vertebralis) besteht in der Regel aus 32 bis 34 einzelnen Wirbeln. Durch die Wirbelsäule wird der [[Special:MyLanguage/Rumpf|Rumpf]] getragen. Betrachtet man sie von der Seite, so wird ihre doppelte „s“-Form sichtbar. Die Wirbelsäule wird in vier Abschnitte geteilt: [[Special:MyLanguage/Halswirbelsäule|Halswirbelsäule]], [[Special:MyLanguage/Brustwirbelsäule|Brustwirbelsäule]], [[Special:MyLanguage/Lendenwirbelsäule|Lendenwirbelsäule]] und [[Special:MyLanguage/Kreuz- und Steißbein|Sakralwirbelsäule]]. Die Hals-, Brust- und Lendenwirbel gehören zu den beweglichen Wirbel, diese sind durch die Bandscheiben mit einander verbunden.<br>
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<div class="button_style"><ul class="center"> <li class="mw-ui-button button_new">[[Special:MyLanguage/Übungsaufgabe:_Wirbelsäule_ventral|ÜBUNGSAUFGABE ZUR WIRBELSÄULE]]</li></ul></div>
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<ul>'''Zugehörige Strukturen:'''<li class="mw-ui-button button_new">[[Special:MyLanguage/Aufbau Wirbel|AUFBAU WIRBEL]]</li><li class="mw-ui-button button_new">[[Special:MyLanguage/Halswirbelsäule|HALSWIRBELSÄULE]]</li><li class="mw-ui-button button_new">[[Special:MyLanguage/Brustwirbelsäule|BRUSTWIRBELSÄULE]]</li><li class="mw-ui-button button_new">[[Special:MyLanguage/Lendenwirbelsäule|LENDENWIRBELSÄULE]]</li><li class="mw-ui-button button_new">[[Special:MyLanguage/Kreuz- und Steißbein|KREUZBEIN]]</li></ul>
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<ul>'''Übergeordnete Strukturen:'''<li class="mw-ui-button button_new">[[Special:MyLanguage/Knochen Rumpf|KNOCHEN RUMPF]]</li><li class="mw-ui-button button_new">[[Special:MyLanguage/Rumpf|RUMPF]]</li><li class="mw-ui-button button_new">[[Special:MyLanguage/Körperregionen|KÖRPERREGIONEN]]</li></ul>
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==Anatomie==
  
==Bony spine==
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Anatomie der Wirbelsäule</div>
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| <!--[segmenter_snapshot wirbelsaeule 3]--> View from ventral <!--[/]--> | <!--[segmenter_snapshot wirbelsaeule 4]-->  View from dorsal <!--[/]--> | <!--[segmenter_snapshot wirbelsaeule 2]-->  View from lateral <!--[/]-->
 
 
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Krümmungen und Abschnitte der Wirbelsäule</div>
 
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===Sections of the spine===
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Der lateinische Begriff für die Wirbelsäule ist Columna vertebralis. Sie verläuft vom Kopf bis zum [[Special:MyLanguage/Beckengürtel|Becken]], so stellt sie aus dorsal die senkrechte Achse des Menschen dar. Die Wirbelsäule eines erwachsenen Menschen unterteilt man in vier Abschnitte: Halswirbelsäule (HWS), Brustwirbelsäule (BWS), Lendenwirbelsäule (LWS) und Sakralwirbelsäule (Os sacrum). Dementsprechend weist sie eim Menschen auch vier typische Krümmungen in der Sagittalebene auf. Jeder Abschnitt setzt sich aus einzelnen Wirbelkörpern zusammen:
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*7 Halswirbel (<i>Vertebrae cervicales</i> / C1-C7)
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*12 Brustwirbel (<i>Vertebrae thoraciace</i> / T1-T12)
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*5 Lendenwirbel (<i>Vertebrae lumbales</i> / S1-S5)
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*5 Sakralwirbel (<i>Vertebrae sacrales</i> / S1-S5 und <i>Vertebrae coccygeae</i> / Co1-Co5)
  
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Die verschiedene Wirbel zeigen jeweils einen anderen [[Special:MyLanguage/Aufbau Wirbel|Aufbau]]. Die Wirbel des HWS, BWS und LWS sind frei beweglich und durch die Bandscheiben miteinander verbunden. Die Sakralwirbel dagegen verschmelzen in Laufe des Lebens zum Kreuzbein und zum Steißbein.
The function of the spine is to enable mobility, an upright posture and the stabilization of the trunk. It protects the spinal cord from injury.  
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<div style="float:right;margin-left:1em;"><segmenter border="1">https://dornheim.cloud/index.php/apps/segmenter/embedding/view?identifier=ooDEDCEq3tfa</segmenter></div>
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===Form der Wirbelsäule===
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Aus lateral betrachtet zeigt sich die doppelte „s“-Krümmung der Wirbelsäule. Die vier Abschnitte zeigen also jeweils eine charakteristische Krümmung:
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*HWS:  Zervikallordose
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*BWS: Thorakalkyphose
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*LWS: Lumballordose
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*Os sacrum: Sakralkyphose
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Diese Krümmungen unterstützen den Aufrechten Gang. Durch Belastungen entstehen bei vielen Menschen zusätzliche seitliche Krümmungen. Im Laufe des Lebens kyphosiert die Wirbelsäule vermehrt.
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Die Wirbelsäule besitzt im Inneren einen Wirbelkanal. Dieser wird durch den Aufbau der Wirbel gebildet.
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Durch Verformungen der Wirbelsäule können Abnutzungserscheinungen und Muskelverspannung auftreten. Prinzipiell unterscheidet man drei Verformungserscheinungen: Skoliose, Kyphose und Lordose. Wobei die Kyphose und die Lordose bis zu einem gewissen Grad physiologisch sind.  
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====Skoliose====
  
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Hier verändert sich die natürliche Krümmung der Wirbelsäule und beginnt sich seitlich zu verformen. Diese Verdrehung der Wirbelkörper um die eigene Achse nennt man Torsion. Die Ursache für die Erkrankung an Skoliose kann in 80% der Fälle nicht gefunden werden. In manchen Fällen lässt sie sich zurückführen auf:  
The spine of an adult is divided into four sections: <!--[segmenter_snapshot wirbelsaeule 1]-->Cervical spine, thoracic spine, lumbar spine and sacral spine (os sacrum)<!--[/]-->. Accordingly, in humans it also has four typical curves in the sagittal plane. These curvatures dampen shocks when walking or falling on the feet or the spine.<br>
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*eine Erkrankung der Muskulatur (myopathische Skoliose)
Each section is made up of individual [[Special:MyLanguage/Aufbau Wirbel|vertebrae]]:
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*eine teilweise angeborene Verformung der Wirbelkörper (osteopathische Skoliose)
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*eine gestörte Nervenversorgung im Rücken (neuropathische Skoliose)
* [[Special:MyLanguage/Halswirbelsäule|7 Cervical vertebrae]]
 
* [[Special:MyLanguage/Brustwirbelsäule|12 Thoracic vertebrae]]
 
* [[Special:MyLanguage/Lendenwirbelsäule|5 Lumbar vertebrae]]
 
* [[Special:MyLanguage/Kreuz- und Steißbein|5 Sacral vertebrae]]
 
 
The vertebral bodies support or carry the spine. Another important task is the formation of blood cells in their bone marrow.  The cervical, thoracic and lumbar spine is also known as the presacral spine.
 
The transition regions between the parts of the spine are a weak point for spinal diseases.
 
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====Kyphose====
  
===Characteristic angles===
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Bei der Kyphose ist der obere Teil der Wirbelsäule nach vorne gekrümmt. Diese Verformung kann unter Umständen angeboren sein oder erst im Laufe des Lebens entstehen z.B, wenn der Körper versucht andere Fehlstellungen auszugleichen. Der Cobb- Winkel dient als Richtmaß für die Beurteilung der Kyphose.
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Ein Beispiel für eine kyphotische Ausprägung einer Wirbelsäule seht Ihr oben im WebViewer.
  
[[File:WinkelWirbelsaeule.png|470px|right|Characteristic angles of the spine]]
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====Lordose====
The integration of the spine into the pelvic girdle results in characteristic angles between conceived axes. They help to uncover shape and position errors of the spinal column or the trunk.  <br>
 
  
'''sacral angle''': this angle is about 30° and is situated between the horizontal and the head-facing surface of the coccyx. <br>
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Als pathologische Veränderung der Lordose beschreibt man eine Fehlhaltung der Lendenwirbelsäule, bei der sich die Bauchpartie durch Verlagerung des Beckens nach vorne wölbt. Spätfolgen wären unter anderem Bandscheibenvorfälle, Spinalkanalstenosen und Gleitwirbel. Ursachen können eine durch Bewegungsmangel oder falsche Körperhaltung verkürzte bzw. untrainierte Rückenmuskulatur sein, welche die Funktion der Bauchmuskulatur als Antagonist hemmt, indem sie sich nicht entspannt.  
'''lumbosacral angle''': is approx. 135° and is located between the axes of the 5th lumbar vertebra and the 1st sacral vertebra. It decreases in the case of a hollow back and increases in the case of exaggerated pelvic alignment. <br> 
 
'''pelvic tilt angle (<i>Inclinatio pelvis</i>)''': about 60° with upright posture. Angle between the virtual plane through the pelvic entrance and the horizontal. Since it increases or decreases in size when the pelvis tilts forwards or backwards, it is relatively easy to determine the position of the pelvis by means of perceptible bone points. <br> 
 
'''gravity corer''': The gravity corer leads from the uppermost cervical vertebra to the upper end of the sacrum. The outer auditory canal, the mandrel of the 2nd cervical vertebra and the centre of gravity of the entire body are located directly ventral to the promontory.  
 
  
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===Charakteristische Winkel===
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<lightbox-embedding src="file:Charakteristische Winkel Wireblsäule.png" group="image-group-1" caption="Charakteristische Winkel der Wirbelsäule" width="400" height="300" style="width:300px; height:300px;float:left;margin:1px;background-color:#fff;border:1px solid #c8ccd1;display: flex;justify-content: center;"/>
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Charakteristische Winkel der Wirbelsäule</div>
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Durch den Einbau der Wirbelsäule  in den Beckengürtel ergeben sich charakteristische Winkel zwischen gedachten Achsen. Sie helfen dabei Form- und Stellungsfehler der Wirbelsäule bzw. des Rumpfes aufzudecken.  <br>  
  
===Spinal deformation===
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'''Sakralwinkel''': dieser Winkel beträgt in etwa 30° und liegt zwischen der Horizontalen und zum Kopf hin gerichteten Fläche des Steißbeins.  <br>
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'''Lumbosakralwinkel''': beträgt ca. 135° und befindet sich zwischen den Achsen des 5. Lendenwirbels und des 1. Sakralwirbels. Er verkleinert sich bei einem Hohlkreuz und vergrößert sich bei übertriebener Beckenaufrichtung.  <br>
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'''Beckenneigungswinkel (Inclinatio pelvis)''': etwa 60° bei aufrechter Haltung. Winkel zwischen der virtuellen Ebene durch den Beckeneingang und der Horizontalen. Da er sich bei kippen des Beckens nach vorne oder hinten vergrößert bzw. verkleinert, kann man relativ einfach durch fühlbare Knochenpunkte die Stellung des Beckens ermitteln. <br>
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'''Schwerelot''': Das Schwerelot führt vom obersten Halswirbel bis hin zum oberen Ende des Kreuzbeins. Hier befindet sich unter anderem der äußere Gehörgang, der Dorn des 2. Halswirbels und der Gesamtkörperschwerpunkt unmittelbar ventral des Promontorium.
  
Deformations of the spine can cause wear and tear and muscle tension. In principle, there are three types of deformation: Scoliosis, kyphosis and lordosis. The kyphosis and lordosis are physiological to a certain degree. 
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==Funktion==
  
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Durch die Wirbelsäule wird der Rumpf stabilisiert und die aufrechte Körperhaltung des Menschen wird möglich. Des Weiteren soll durch sie ein großer Bewegungsumfang geschaffen werden.
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Ihre charakteristische Biegung dient dazu Erschütterungen, wie beim Gehen oder Springen, ab zu dämpfen. Durch die anatomische Struktur des Wirbelkanales wird das darin liegende [[Special:MyLanguage/Rückenmark|Rückenmark]] beschützt.
  
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==Bewegungen der Wirbelsäule==
  
====Scoliosis====
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Die Bewegungen der Wirbelsäule sind begrenzt, allerdings weist sie doch einen großen Bewegungsumfang auf. Dies liegt daran, dass der einzelne Wirbel zwar eine geringe Beweglichkeit hat, diese aber durch die Aneinanderreihung vieler Wirbel deutlich vergrößert wird. So werden Bewegungen und Verformungen der Wirbelsäule in alle Richtungen im Raum möglich. Unterschieden wird dabei in sechs Bewegungen:
  
 
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*Flexion
Here the natural curvature of the spine changes and begins to deform laterally. This twisting of the vertebral bodies around their own axis is called torsion.
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*Extension
The cause of scoliosis cannot be found in 80% of cases.
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*Seitliche Flexion
In some cases it can be traced back to:
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*Seitliche Extension
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*Rotation
  
* a <b>disorder of the musculature</b> (myopathic scoliosis)
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Diese Bewegungen werden durch die Brust- und Rückenmuskulatur, sowie durch Bänder und Gelenke beeinflusst.
* a partially congenital <b>deformation of the vertebral bodies</b> (osteopathic scoliosis)
 
* a <b>disturbed nerve supply</b> in the back (neuropathic scoliosis)
 
  
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==Entwicklung==
  
====Kyphosis====
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Die Wirbelsäule bildet sich bereits in der vierten bis zehnten Embryonalwoche. Ein Neugeborenes weist eine kyphosierte Wirbelsäule auf. Die lordotischen Biegungen der HWS und LWS liegen noch nicht vor. Dies ist durch die gekrümmte Haltung des Fetus im Mutterleib bedingt. Postnatal entwickeln sich dann im Laufe des Lebens die charakteristischen Krümmungen. Zuerst bildet sich die Halslordose. Dies ist begründet durch die stärker werdende Nackenmuskulatur. Mit dem Erlernen des Sitzen und Stehen bildet sich auch die Lendenlordose aus. Diese prägt sich weiter aus bis die Beine in den Hüftgelenken durchgestreckt werden können. Die Sakralwirbel verschmelzen im Laufe der Entwicklung zum Kreuzbein und Steißbein. Dies ist bis zu 20, max. 25 Lebensjahr abgeschlossen.
  
 
+
==Erkrankungen /Veränderungen==
In kyphosis, the upper part of the spine is curved forward. This deformation can under certain circumstances be congenital or only occur in the course of life, e.g. when the body tries to compensate for other malpositions.
 
The Cobb angle serves as a guideline for the assessment of kyphosis.
 
  
''You can see an example of a kyphotic expression of a spinal column <!--[segmenter_snapshot wirbelsaeule 2]--> '''above''' <!--[/]--> in the WebViewer.'' 
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*[[Special:MyLanguage/Spina bifida|Spina bifida]]
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*[[Special:MyLanguage/Morbus Scheuermann|Morbus Scheuermann]]
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*[[Special:MyLanguage/Skoliose|Skoliose]]
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*[[Special:MyLanguage/Morbus Bechterew|Morbus Bechterew]]
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*[[Special:Mylanguag/Kyphose|Kyphose]]
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*[[Special:MyLanguage/Lordose|Lordose]]
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*[[Special:MyLanguage/Bandscheibenvorfall|Bandscheibenvorfall]]
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==Freie Exploration==
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<div style="float:left;margin-right:1em;"><segmenter-embedding wsemb_id="WirbelsäuleMann" src="segmenter:9u50AtYceN8g" height="300px" width="500px"/></div>
  
====Lordosis====
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<div style="float:left;width:50%">Schauen Sie sich die Struktur der Wirbelsäule in 3D an und explorieren Sie sie frei. Danach können Sie Ihr erlerntes Wissen durch die Übungsaufgaben überprüfen.</div>
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A pathological change in the lordosis is described as a malposition of the lumbar spine, in which the abdominal area bulges forward due to the displacement of the pelvis. Late consequences would include herniated discs, spinal canal stenosis and gliding vertebrae. Causes can be shortened or untrained back muscles due to lack of exercise or incorrect posture. It inhibits the function of the abdominal muscles as antagonists by not relaxing.  
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<ul class="center"> <li class="mw-ui-button button_new" >[[Special:MyLanguage/Übungsaufgaben|ÜBUNGSAUFGABEN]]</li></ul></div>
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<ul>'''Weitere Artikel:'''<li class="mw-ui-button button_new" >[[Special:MyLanguage/Beckengürtel|BECKENGÜRTEL]]</li><li class="mw-ui-button button_new" >[[Special:MyLanguage/Rippen|RIPPEN]]</li></ul>
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<ul>'''Weiterführende Links:'''<li class="mw-ui-button button_new">[https://de.wikipedia.org/wiki/Wirbels%C3%A4ule WIKIPEDIA - WIRBELSÄULE]</li></ul>
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''Further links''
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'''[[Übungsaufgabe: Wirbelsäule ventral|Exercise relating to the spine]]'''
 
       
 
[[Special:MyLanguage/Rumpfwand|back to the trunk wall]]
 

Version vom 27. Mai 2020, 11:00 Uhr

Die knöcherne Wirbelsäule (lat. Columna vertebralis) besteht in der Regel aus 32 bis 34 einzelnen Wirbeln. Durch die Wirbelsäule wird der Rumpf getragen. Betrachtet man sie von der Seite, so wird ihre doppelte „s“-Form sichtbar. Die Wirbelsäule wird in vier Abschnitte geteilt: Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule, Lendenwirbelsäule und Sakralwirbelsäule. Die Hals-, Brust- und Lendenwirbel gehören zu den beweglichen Wirbel, diese sind durch die Bandscheiben mit einander verbunden.


Anatomie

Abschnitte der Wirbelsäule

Anatomie der Wirbelsäule

Krümmungen und Abschnitte der Wirbelsäule

Der lateinische Begriff für die Wirbelsäule ist Columna vertebralis. Sie verläuft vom Kopf bis zum Becken, so stellt sie aus dorsal die senkrechte Achse des Menschen dar. Die Wirbelsäule eines erwachsenen Menschen unterteilt man in vier Abschnitte: Halswirbelsäule (HWS), Brustwirbelsäule (BWS), Lendenwirbelsäule (LWS) und Sakralwirbelsäule (Os sacrum). Dementsprechend weist sie eim Menschen auch vier typische Krümmungen in der Sagittalebene auf. Jeder Abschnitt setzt sich aus einzelnen Wirbelkörpern zusammen:

  • 7 Halswirbel (Vertebrae cervicales / C1-C7)
  • 12 Brustwirbel (Vertebrae thoraciace / T1-T12)
  • 5 Lendenwirbel (Vertebrae lumbales / S1-S5)
  • 5 Sakralwirbel (Vertebrae sacrales / S1-S5 und Vertebrae coccygeae / Co1-Co5)

Die verschiedene Wirbel zeigen jeweils einen anderen Aufbau. Die Wirbel des HWS, BWS und LWS sind frei beweglich und durch die Bandscheiben miteinander verbunden. Die Sakralwirbel dagegen verschmelzen in Laufe des Lebens zum Kreuzbein und zum Steißbein.

Form der Wirbelsäule

Aus lateral betrachtet zeigt sich die doppelte „s“-Krümmung der Wirbelsäule. Die vier Abschnitte zeigen also jeweils eine charakteristische Krümmung:

  • HWS: Zervikallordose
  • BWS: Thorakalkyphose
  • LWS: Lumballordose
  • Os sacrum: Sakralkyphose

Diese Krümmungen unterstützen den Aufrechten Gang. Durch Belastungen entstehen bei vielen Menschen zusätzliche seitliche Krümmungen. Im Laufe des Lebens kyphosiert die Wirbelsäule vermehrt. Die Wirbelsäule besitzt im Inneren einen Wirbelkanal. Dieser wird durch den Aufbau der Wirbel gebildet.

Durch Verformungen der Wirbelsäule können Abnutzungserscheinungen und Muskelverspannung auftreten. Prinzipiell unterscheidet man drei Verformungserscheinungen: Skoliose, Kyphose und Lordose. Wobei die Kyphose und die Lordose bis zu einem gewissen Grad physiologisch sind.

Skoliose

Hier verändert sich die natürliche Krümmung der Wirbelsäule und beginnt sich seitlich zu verformen. Diese Verdrehung der Wirbelkörper um die eigene Achse nennt man Torsion. Die Ursache für die Erkrankung an Skoliose kann in 80% der Fälle nicht gefunden werden. In manchen Fällen lässt sie sich zurückführen auf:

  • eine Erkrankung der Muskulatur (myopathische Skoliose)
  • eine teilweise angeborene Verformung der Wirbelkörper (osteopathische Skoliose)
  • eine gestörte Nervenversorgung im Rücken (neuropathische Skoliose)

Kyphose

Bei der Kyphose ist der obere Teil der Wirbelsäule nach vorne gekrümmt. Diese Verformung kann unter Umständen angeboren sein oder erst im Laufe des Lebens entstehen z.B, wenn der Körper versucht andere Fehlstellungen auszugleichen. Der Cobb- Winkel dient als Richtmaß für die Beurteilung der Kyphose. Ein Beispiel für eine kyphotische Ausprägung einer Wirbelsäule seht Ihr oben im WebViewer.

Lordose

Als pathologische Veränderung der Lordose beschreibt man eine Fehlhaltung der Lendenwirbelsäule, bei der sich die Bauchpartie durch Verlagerung des Beckens nach vorne wölbt. Spätfolgen wären unter anderem Bandscheibenvorfälle, Spinalkanalstenosen und Gleitwirbel. Ursachen können eine durch Bewegungsmangel oder falsche Körperhaltung verkürzte bzw. untrainierte Rückenmuskulatur sein, welche die Funktion der Bauchmuskulatur als Antagonist hemmt, indem sie sich nicht entspannt.

Charakteristische Winkel

Charakteristische Winkel der Wirbelsäule

Durch den Einbau der Wirbelsäule in den Beckengürtel ergeben sich charakteristische Winkel zwischen gedachten Achsen. Sie helfen dabei Form- und Stellungsfehler der Wirbelsäule bzw. des Rumpfes aufzudecken.

Sakralwinkel: dieser Winkel beträgt in etwa 30° und liegt zwischen der Horizontalen und zum Kopf hin gerichteten Fläche des Steißbeins.
Lumbosakralwinkel: beträgt ca. 135° und befindet sich zwischen den Achsen des 5. Lendenwirbels und des 1. Sakralwirbels. Er verkleinert sich bei einem Hohlkreuz und vergrößert sich bei übertriebener Beckenaufrichtung.
Beckenneigungswinkel (Inclinatio pelvis): etwa 60° bei aufrechter Haltung. Winkel zwischen der virtuellen Ebene durch den Beckeneingang und der Horizontalen. Da er sich bei kippen des Beckens nach vorne oder hinten vergrößert bzw. verkleinert, kann man relativ einfach durch fühlbare Knochenpunkte die Stellung des Beckens ermitteln.
Schwerelot: Das Schwerelot führt vom obersten Halswirbel bis hin zum oberen Ende des Kreuzbeins. Hier befindet sich unter anderem der äußere Gehörgang, der Dorn des 2. Halswirbels und der Gesamtkörperschwerpunkt unmittelbar ventral des Promontorium.

Funktion

Durch die Wirbelsäule wird der Rumpf stabilisiert und die aufrechte Körperhaltung des Menschen wird möglich. Des Weiteren soll durch sie ein großer Bewegungsumfang geschaffen werden. Ihre charakteristische Biegung dient dazu Erschütterungen, wie beim Gehen oder Springen, ab zu dämpfen. Durch die anatomische Struktur des Wirbelkanales wird das darin liegende Rückenmark beschützt.

Bewegungen der Wirbelsäule

Die Bewegungen der Wirbelsäule sind begrenzt, allerdings weist sie doch einen großen Bewegungsumfang auf. Dies liegt daran, dass der einzelne Wirbel zwar eine geringe Beweglichkeit hat, diese aber durch die Aneinanderreihung vieler Wirbel deutlich vergrößert wird. So werden Bewegungen und Verformungen der Wirbelsäule in alle Richtungen im Raum möglich. Unterschieden wird dabei in sechs Bewegungen:

  • Flexion
  • Extension
  • Seitliche Flexion
  • Seitliche Extension
  • Rotation

Diese Bewegungen werden durch die Brust- und Rückenmuskulatur, sowie durch Bänder und Gelenke beeinflusst.

Entwicklung

Die Wirbelsäule bildet sich bereits in der vierten bis zehnten Embryonalwoche. Ein Neugeborenes weist eine kyphosierte Wirbelsäule auf. Die lordotischen Biegungen der HWS und LWS liegen noch nicht vor. Dies ist durch die gekrümmte Haltung des Fetus im Mutterleib bedingt. Postnatal entwickeln sich dann im Laufe des Lebens die charakteristischen Krümmungen. Zuerst bildet sich die Halslordose. Dies ist begründet durch die stärker werdende Nackenmuskulatur. Mit dem Erlernen des Sitzen und Stehen bildet sich auch die Lendenlordose aus. Diese prägt sich weiter aus bis die Beine in den Hüftgelenken durchgestreckt werden können. Die Sakralwirbel verschmelzen im Laufe der Entwicklung zum Kreuzbein und Steißbein. Dies ist bis zu 20, max. 25 Lebensjahr abgeschlossen.

Erkrankungen /Veränderungen

Freie Exploration

Schauen Sie sich die Struktur der Wirbelsäule in 3D an und explorieren Sie sie frei. Danach können Sie Ihr erlerntes Wissen durch die Übungsaufgaben überprüfen.


Sprachen:
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