Brustwirbelsäule: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 27. Mai 2020, 14:30 Uhr
Der Wirbelsäulen-Abschnitt zwischen Hals- und Lendenwirbelsäule ist die Brustwirbelsäule (BWS). Sie besteht aus zwölf Wirbeln. Diese sind kräftiger als die Wirbel in der Halswirbelsäule. Die Brustwirbelsäule stellt den längsten Teil der Wirbelsäule dar. Zusammen mit den Rippen und dem Sternum bildet die Brustwirbelsäule den knöchernen Bruskorb.
Anatomie
Die Brustwirbel folgen nach dem siebten Halswirbel. Kaudal des zwölften Brustwirbels schließt sich die Lendenwirbelsäule an. Die Brustwirbelsäule weist beim gesunden Menschen ein Biegung nach hinten auf, dieses wird als physologische Kyphose bezeichnet.
Die Brustwirbel sind im Vergleich zu den Halswirbeln kräftiger. Sie werden nach kaudal immer stärker und stabiler, um die zunehmende Körperlast zu tragen. Seitlich betrachtet weisen die mittleren Brustwirbel eine geringere Höhe auf als die oberen und die unteren Brustwirbel. Die vordere Seite der Wirbelkörper ist etwas höher als die hintere Seite. Die zur Brust zeigende Fläche besitzt eine leicht ausgehöhlte Mulde. Die Dornfortsätze an der Brustwirbelsäule sind lang und dreicksförmig. Sie liegen wie Dachziegeln übereinander, so werden die Spalträume zwischen den Wirbelbögen verschlossen. Das Foramen vertebrale ist im Vergleich zur Hals- und Lendenwirbelsäule fast rund und etwas kleiner. Die Querfortsätze sind nach dorsal weggeknickt, so wird an den Wirbelkörpern und an den Querfortsätzen Platz für die Gelenkflächen geschaffen.
Zwischen zwei Wirbeln befindet sich ein Zwischenloch. Durch dieses verlaufen die Spinalnerven. In Höhe der Brustwirbelsäule werden durch diese Nerven Brustkorb, entsprechende Muskulatur sowie die äußere und innere Haut der Brustwand innerviert.
An den Brustwirbeln schließen sich die Rippe an. Die oberste Gelenkgrube für die erste Rippe wird komplett vom ersten Brustwirbel getragen. An diesem Wirbel befindet sich ebenfalls die Hälfte der Gelenkgrube für die zweite Rippe. Am Ober- und Unterrand des zweiten bis neunten Brustwirbels befindet sich je eine flache Gelenkpfanne, die zusammen mit dem benachbarten Brustwirbel die Gelenkfläche für einen Rippenkopf bildet. Die untere Hälfte der Gelenkgrube der zehnten Rippe ist an der oberen Seite des elften Brustwirbelkörpers zu finden. Dabei wird auch die gesamte Gelenkpfanne der elften Rippe vom elften Brustwirbel getragen. Ebenso befindet sich am zwölften Brustwirbel die ganze Gelenkpfanne der zwölften Rippe.
Bewegung
Durch Rippen-Wirbel-Gelenke ist es möglich den Brustkorb zu bewegen. Der Brustkorb kann sich dadurch beim Atmen zusammenziehen und wieder ausdehnen. Die Interkostalgelenke werden durch die Wirbel und die anschließenden Rippen gebildet.
Durch die Brustwirbelsäule wird eine Seitwärtsneigung von etwa 30° im Oberkörper ermöglicht. Diese Bewegung wird durch die Rippen begrenzt, die ab einem bestimmten Punkt aufeinander treffen.
Die Rotationsbewegung des Rumpfes um die eigene Achse wird auch durch die Brustwirbelsäule unterstützt. Die Rotation ist bis zu 33° möglich.
Funktion
Durch die Brustwirbelsäule wird der Rumpf stabilisiert. Die einzelnen Rippen werden durch die Brustwirbeläule gehalten. Da die Brustwirbelsäule am Aufbau des Thorax beteiligt ist, werden die darin liegenden Organe durch die Brustwirbelsäule geschützt. Auch in diesem Teil der Wirbelsäule wird das Rückenmark durch die Wirbel geschützt.