Schädel: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 10. Februar 2021, 07:37 Uhr

Der Schädel (lat. Carnium) setzt sich aus 22 einzelnen Knochen zusammen. So wird wird die knöcherne Grundlage des Kopfes gebildet und der Schutz des Gehirns gewährleistet. Dabei wird das Cranium grob in zwei Teile unterteilt, den Hirnschädel (Neurocranium) und den Gesichtsschädel (Viscerocranium).


Anatomie

Der knöcherne Schädel besteht aus 22 platten oder unregelmäßigen Knochen. Diese sind durch verknöcherte Nähte (Suturen) unbeweglich miteinander verbunden, eine Ausnahme davon bildet der Unterkiefer. Durch den Schädel wird das Skelett des Menschen nach oben hin beendet. In ihm haben die Hauptsinnesorgane (Geschmacks-, Seh-, Geruchs-, Gehör- und Gleichgeweichtssinn) ihren Sitz. Das Cranium wird allgemein in den Hirnschädel (Neurocranium) und den Gesichtsschädel (Viscerocranium) unterteilt. Dsbei werden dem Hirnschädel 7 Einzelknochen zugeordent, dem Gesichtsschädeel 15 Knochen. In verschiedenen Literaturquellen werden manchmal andere Zahlen für die Anzahl der einzelnen Knochenteile angegeben. Dies beruht darauf, dass in ugenbein mit zu den Schädelknochen gezählt werden.

Hirnschädel

Der Hirnschädel wird aus folgenden Knochenanteilen gebildet:

  • das Stirnbein (Os frontale)
  • das Hinterhauptbein (Os occipitale)
  • das Keilbein (Os sphenoidale)
  • das paarige Scheitelbein (Os parietale)
  • das paarige Schläfenbein (Os temporale)

Allgemein wird der Hirnschädel erneut unterteilt in Schädeldach und Schädelbasis.

Schädeldach

Das Schädeldach wird auch Schädelkalotte genannt und bildet, wie der Name schon sagt, das knöcherne Dach es Schädels. Es wird durch das paarige Scheitelbein (Os parietale) sowie das Hinterhauptbein (Os occipitale) und Anteilen des Stirnbeins (Os frontale) gebildet. Dabei sind die Knochen des Schädeldaches aus drei Schichten aufgebaut: Lamina externa (Tabula externa), Dipole (Spongiosa) und Lamina interna (Tabula interna).

Schädelbasis

Die Schädelbasis ist der untere Teil des Hirnschädels und stellt damit die kaudale Begrenzung des knöchernen Schädels dar. Sie wird in drei Schädelgruben unterteilt und durch Anteile des Os frontale, Os temporale, Os ethmoidale, Os sphenoidale und dem Os occipitale zusammengesetzt. In der Schädelbasist sind die zwölf kleinen Öffnungen desch Schädelknochens für die Nerven und Gefäße zu finden. Durch diese wird die nervliche und gefäßliche Verbindung des Gehirns mit dem Gesicht, dem Hals und dem restlichen Körper ermöglicht. Dabei dient die Schädelbasis als Auflagefläche des Gehirns und stützt dieses dadurch ab. Die Schädelbasis kann erneut in zwei Teile gegliedert werden:

Innere Schädelbasis

Die innere Schädelbasis beinhaltet drei Schädelgruben.

Die vordere Schädelgrude (lat. Fossa cranii anterior), die aus Keil-, Stirn- und Siebbein begildet wird und an die Augen- und Nasenhöhlen angrenzt. In dieser befindet sich der Frontallappen des Gehirn. Die Siebbeinplatte liegt in der Mitte der vorderen Schädelgrube. Durch die dort befindlichen Löcher ziehen sich die Riechnerven

Die mittlere Schädelgrube (lat. Fossa cranii media) entsteht durch das Keil- und das Schläfenbein und weist die meisten Perforierungen als Durchtrittstellen für Nerven und Gefäße auf. In ihr liegt desweiteren der Temporallappen des Gehirns. Die mittlere Schädelgrupe wird durch die Struktur names Sella turcica, die die Hypophyse beinhaltet, in zwei Hälften geteilt.

Die hintere Schädelgrube (lat. Fossa cranii posterior) wird durch das Hinterhaupt- und das Schläfenbein geteilt. Hier befindet sich das Kleinhirn sowie das Stammhirn.

Äußere Schädelbasis

Die äußere Schädelbasis wird hauptsächlich durch die Strukturen des Gesichtsschädels gebildet. So besteht der vordere Teil der äußeren Schädelbasis aus dem oberen Zahnbogen und dem knöchernen Gaumen. Der mittlere Teil zieht sich vom hinteren Ende des Gaumens bis zum Anfang des Hinterhauptloches. Seitlich erstreckt sich der miuttlere Teil vom Warzenfortsatz des Schläfenbeins bis hin zum Jochbeinbogen. Mittig im mittlerern Teil der äußeren Schädelbasis befindet sich der Anfang des Schlunds. Seitlich der Keilbeinfortsätze sind die Nasengänge und die Nasenmuscheln verortet. Diese sind durch das Pflugscharbein voneinander getrennt. Der Nackenbereich bildet den hinteren Teil der äußeren Schädelbasis. Dort befindet sich der Ansatz für die Nackenmuskulatur.

Durchtrittststellen an der Schädelbasis

Lage Durchtrittsstelle Nerv/Gefäß
Vordere Schädelgrube Lamina cribrosa
Canalis opticus
Foramina ethmoidale anterius/posterius
Öffnung zur Riechschleimhaut
N. opticus II
N. ethmoidalis anertior/posterior
Mittlere Schädelgrube Fissura orbitalis superior
Foramen rotundum
Foramen ovale
Foramen spinosum
Canalis caroticus
Hirnnerven III, IV, VI, V1
Hirnnerv V2
Hirnnerv V3
Hirnnerv V3
A. carotis interna
Hintere Schädelgrube Foramen magnum
Meatus acusticus internus
Foramen jugulare
Canalis nervi hypoglossi
Übergang Hirnsatmm zu Rückenmark
Hirnnerv VII, VIII
V. jugularis interna, Hirnnerv IX, X, XI
Hirnnerv XII

Gesichtsschädel

Der Gesichtsschädels besteht aus folgenden Knochenanteiken:

  • das Siebbein (Os ethmoidale)
  • das paarige Nasenbein (Os nasale)
  • das paarige Tränenbein (Os lacrimale)
  • die paarige untere Nasenmuschel (Councha nasalis inferior)
  • das Pflugscharbein (Vomer)
  • das paarige Jochbein (Os zygomaticum)
  • das paarige Gaumenbein (Os palatium)
  • der Oberkiefer (Maxilla)
  • der Unterkiefer (Mandibula)

Durch diese Knochen wird die knöcherne Grundstruktur des Gesichtes gebildet und die Augen-, Mund- und Nasenhöhle wird geformt. Der Unterkiefer stellt den größten und stabilsten Knochen des Schädels, danach folgt der größentechnis der Oberkiefer. Des Weiteren ist der Oberkiefer der einzig bewegliche Knochen, da alle weiteren durch Suturen miteinander verbunden sind. Überhalb der Augenhöhle (Orbita) bis hin zum äußeren Gehörgang verläuft die Grenze zwschen dem gesichts- und dem Hirnschädel. Der Hirnschädel befindet sich oberhalb dieser Grenze und der Gesichtsschädel unterhalb. Die Augenhöhle besitzt dabei Anteile von sieben Knochen, dem Keilbein, dem Siebbein, dem Stirnbein, dem Tränenbein, dem Oberkiefer, dem Jochbeim und dem Gaumenbein. Die Nase wird vom Nasenbein, dem Pflugscharbein und der unteren Nasenmusel begrenzt. Der Oberkiefer und der Unterkiefer bilden erst zusammen den kompletten Kiefer.

Schädelnähte

Die einzelnen Knochenteile des Schädels sind durch bindegewebigen Strukturen (Schädelnaht, lat. Suturen) miteinander verbunden. Diese weisen eine faserreiche und reissverschlussartige Struktur auf, welche im Kindesalter und im Laufe des Lebens verknöchern. Die Suturen zählen zu den unechten Gelenken und deinen der Verformbarkeit/Beweglichkeit des Schädels.

Bedeutenste Schädelnähte

Sutura frontalis

Die Sutura frontalis wird auch Frontal- oder Stirnnaht genannt. Durch sie wir das Os frontale in zwei Teile geteilt. Dabei endet sie an der Satura coronalis. Die Stirnnahnt ist meistens bei Erwachsenen nicht mehr sichtbar. Sie befindet sich zwischen den Teilen der Os frontale.

Sutura coronalis

Die Sutura corinalis ist auch aul Koronar- oder Kranznaht bekannt. Durch sie wir das Os frontale von derm rechten und linken Os parietale getrennt.. Sie befindet sich im rechten Winkel zur Sutura frontalis. Der Treffpunkt der Sutura coronalis mit der Sagittalnaht wird als "Bregma" bezeichnet.

Sutura sagittalis

Die Sutura sagittalis oder auch Sagittal- oder Pfeilnaht liegt zwischen dem rechten und linken Os parietale und bildet schließt sich direkt an die Sutura frontalis an. Beendet wird die naht durch ein Aufeinandertreffen mit der Sutura Lambdoidea und grenzt so auch an das Os occipitale.

Sutura lambdoidea

Die Lambdanaht (lat. Satura lambdoidea) teilt die rechte und linke Os parietale vom Os occipitale und dem Os temporale ab. Sie setzt mittig der Sutura saggitalis an und zieht sich dann jeweils hinunter in Rihctung des Os temporale. Der Name "Lambdanaht" ist ebtstanden, da diese Schädelnaht von dorsal aus betrachtet die Form des griechischeen Buchstaben Lambda hat.

Diese vier Schädelnähte sind die bedeutesten und haben einen eigenen Namen zugeordnet. Die 29 weiteren Suturen werden jeweils nur nach den aneinandergrenzenden Knochenteilen benannt, bsp. Sutura zygomaticomaxillaris zwischen der Maxilla und dem Os zygomaticum oder die Sutura sphenofrontalis zwischen dem Os sphenoidale und dem OS frontale

Einteilung der Schädelnähte nach Formen

Sutura plana

Bei einer Satura plana handelt es sich um eine Glattnaht. Diese entsteht, wenn zwei nebeneinanderliegende Knochen eben aneineander anliegen. Dann ist der Verlauf dieser Naht nahezu glatt und die Knochenränder verlaufen parallel. Ein Beispiel dafür ist die Sutura zygomaticomaxilliaris zwischen der Maxilla und dem Os zygomaticum.

Schindylesis

Die Schindylesis, auch Einspaltung oder Nutennaht, entsteht wenn eine Knochenplatte eines Knochens in eine Rinne eines anderen Knochens greift. Dies tritt beispielsweise bei der Verbindung des Vomers mit dem Os ethmoidale auf.

Sutura squamosa

Die Schuppennaht ( lat. satura squamosa) tritt auf, wenn abgeschrägte Knochenränder vorliegen und diese übereinanderlappen. Dabei entsteht eine dachziegelartige Verbindung zwischen den beiden Knochen. Dies ist zum Beispiel bei der Sutura temporoparietalis zu sehen.

Sutura serrata

Die Sutura serrate ist die sogenannte Zackennaht. Dabei sind die KNochenplatten sägezahnartig miteinander verzahn. Die Suturen, die die größten Zacken aufweisen, stellen die aktivsten Wachstumszonen dar. Des Weiteren steigt die Beweglichkeit der Knochenverbindung mit der Größe der Zacken. Die Sutura sagittalis ist beispielsweise eine Sutura serrata.

Fontanellen

Fontanellen sind Knochenspalte, die mit bindegewebugen Material überbrückt werden. Sie sind am kindlichen Schädel zu finden und verknöchern im Laufe des Kindesalters. Sie sind zwischen den bereits bei der Gebrut verknöcherten Ossa plana der Schädelknochen. Durch die Fontanellen wird eine ausreichte Beweglichkeit des Schädels bedingt, so dass der Kopf des Kindes bei der Geburt durch den Geburtskanal passt und der Schädel sich beim wachstum des Gehirns ausdehnen kann. Die Bildung deds stabilen Schädeldaches findet durch die Verknöcherung der Fontanellen bis zum zweiten Lebensjahr statt.

Fonticulus anterior

Die Fonticulus anterior ist auch bekannt unter den Namen Groß Fontanelle oder Stirnfontanelle. Sie ist eine mit Bindegewede verschlossene Hauptfontanelle und befindet sich mittig auf dem Schädeldach zwischen den Ossa frontalia und den Ossa parietalia. Sie wird ebenfalls durch Suturen begrenzt. Die beidseitige Begrenzung liegt durch die Sutura coronalis vor, die okzipitale durch die Sutura sagittalis. Die GRöße der Stirnfontanelle ist sehr variabel und hat einen durchschnittlichen Längsdurchmesser von ca. 2,5 bis 3 cm. Durch ihre charakteristische Rautenform und ihre prägnante Größe ist sie deutlich von den Anderen Fontanellen zu unterscheiden. Sie ist die Fontanelle, die am längsten für die Vollstandige Verknöcherung braucht. Diese liegt im Schnitt erst im 36. Lebensmonat vor.

Fonticulus sphenoidales

Bei der Fonticulus sphenoidales handelt es sich um die Keilbeinfontanelle oder auch Vordere Steitenfontanelle.Sie ist paarig angelegt und ebenfalls mit Bindegewebe verschlossen. Durch das Auftreten dieser Fontanelle als Paar ist sie sowohl an der rechten als auch an der linken Seite des Schädels zwischen dem Schläfen-, dem Scheitel- und dem Keilbein zu finden. Kranial wird sie von der Sutura coronalis und Okzipital von der Sutura sphenoparietalis begrenzt. An den Seite kindlichen Schädel befinden sich zwei verschiedene seitliche Fontanellen. Bei der KEilbeinfontanelle handelt es sich um die kleinere. Sie weist eine rechteckige Form auf und ihr vollständiger Verschluss findet um den 6. Lebensmonat statt.

Fonticulus posterior

Die Hinterhautsfontanelle oder Kleine Fontanelle (lat. Fonticulus posterior) befindet sich im Hinteren Teil des Schädels und stellt einen bindegewebig verschlossenen Knochenspalt dar. Sie wird durch die beiden Ossa parietalis und dem Os occipitale begrenzt und befindet sich zwischen der Sutura sagittalis, die sich kranial anschließt, und der Sutura lambdoidea, die beidseitig lateral folgt. Die Hinterhauotsfontanelle ist deutlich kleiner als die Stirnfontanelle und weist die Form eines Dreiecks auf. Im Laufe des 3. Lebensmonat verschließt sich diese Fontanelle vollständig.

Fonticulus mastoideus

Bei der Fonticulus mastoideus (Hintere Seitenfontanelle oder Warzenfortsatzfontanelle) handelt es sich um eine paarig angelegte FOntanelle, die im Gegensatz zu den anderen Fontanellen nicht bindegewebig sondern knorpelig verschlossen ist. Sie befindet sich zwischen dem Schläfen-, Scheitel- und Hinterhaupsbein und ist auf beiden Seiten des Schädels zu finden. Des Weiteren liegt eine Begrenzung durch die Sutura lambdoidea nach okzipital und durch die Sutura squermosa nach kranial vor. Auch diese Fontanelle zeigt eine große Variation in Grö0e und Form auf. Sie kann sogar einzeln vorliegen oder aus Verknöcherungen mehrerer Knochenspalte. Ihr Verschluss findet etwa im 18. Lebensmonat statt.

Bewegungen

Erkrankungen

Freies Explorieren

Schauen Sie sich die Struktur des Schädels in 3D an und explorieren Sie sie frei. Danach können Sie Ihr erlerntes Wissen durch die Übungsaufgaben überprüfen.