Hintere Oberschenkelmuskulatur: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 17. März 2021, 09:45 Uhr
Die hintere Oberschenkelmuskulatur wird auch ischiokrurale Muskulatur oder Obrerschenkelflexoren genannt. Sie befinden sich an der dorsalen Seite des Oberschenkels. Sie besteht aus dem Musculus biceps femoris, dem Musculus semitendinosus sowie dem Musculus semimembranosus.
Anatomie
Die Oberschenkelmuskulatur befindet sich an der Dorsalseine des Oberschenkels. Der alternative Name "ischiokrurale Muskels" wird durch die Ansätze und Ursprünge der Muskeln bestimmt.
Musculus biceps femoris
Der Musculus biceps femoris ist ein zweiköpfiger Muskel, der sich in die Anteile Caput longum und Caput breve teilen.
Caput longum
Der Caput longum des Musculus biceps femoris entspringt dem Tuber ischiadicum des Os ischii. Dort hat dieser Muskelteil einen gemeinsamen Ursprung zusammen mit dem Musculus semitendionosus. Daher wird dieser Ansatz auch als Caput commune bezeichnet.
Caput breve
Im oberen Drittel des Femurs am Labium laterale der Linea aspera befindet sich der Ursprung des Caput breve. Die beien Muskelanteile verbinden sich nach distal und setzen dann gemeinsam am Caput fibulae an.
Musculus semitendinosus
Der Ursprung des Musculus semitendinosus liegt am Tuber ischiadicum des Os ischii. An der medialen Seite des Tibias befindet sich der Ansatz des Muskels. Die Ansatzsehne des Musculus semitendinosus entspricht der distalen Hälfte des gesamten Muskels. Zusammen mit dem Musculus gracilis und dem Musculus sartorius bildet die Ansatzsehne den pes anserinus superficialis. Der Musculus semitendinosus kann im menschlichen Körper eine Variation aufweisen, so kann im Muskelbauch eine schräg verlaufende Intersectio tendinea vorhanden sein.
Musculus semimembranosus
An der hinteren Fläche des Tuber ischiadicum befindet sich der Ursprung des Musculus semimembranosus. Dieser befindet sich lateral des Ursprunges des langen Bizepskopfes. Der Muskel setzt großflächig am Condylus medialis der Tibia, dem Ligamentum popliteum obliquumsowie der Faszie des Musculus popliteus. Auch der Musculus semimembranosus kann eine Variation aufweisen, so kann der Muskel manchmal fehlen oder mit dem Musculus semitendinosus verschmolzen sein.
Musculus popliteus
Der Musculus popliteus entspringt dem Condylus lateralis femoris sowie dem Hinterhorn des Außenmeniskus und zieht daraufhin zu seinem Ansatz an der Facies postreior tibiae. So liegt der Ursprung oberhalb des Ursprungs des Musculus soleus.
Innervation
Der Musculus biceps femoris weist eine Doppelinnervation auf. Dabei wird der Caput longum durch den Nervus tibialis des Plexus sacralis (L5-S2) innerviert, der Caput breve dagegen vom Nervus fibularis communis des Plexus sacralis (L5-S2). Der Rami musculares des Nervus tibialis (L5-S2) übernimmt die Innervation des Musculus semitendinosus. Auch der Musculus semimembranosus und der Musculus popliteus werden durch den Nervus tibialis innerviert.
Funktion
Der Caput longum des Musculus biceps femoris dient der Extension im Hüftgelenk sowie einer leichten Außenrotation. Des Weiteren wird durch ihn das Becken in der Saggitalebene stabilisiert. Der Caput breve unterstützt den Caput longum bei der Beugung des Kniegelenkes sowie der Außenrotation des Knies, während dieses in einer gebeugten Position steht.
Der Musculus semitendinosus un der Musculus semimembranosus beugen das Knigelenk und führen eine Streckung im Hüftgelenk durch. Auch die Unterstützung der Innenrotation der Tibia wird durch diese Muskel unterstützt.
Der Musculus popliteus übernimmt die Fexion und Innenrotation im Kniegelenk.
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