Wirbelsäule: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 10. Februar 2020, 08:17 Uhr
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Inhaltsverzeichnis
Knöcherne Wirbelsäule
| <segmenter_snapshot_link wsemb_id="wirbelsaeule" snapshot_index="3">Ansicht von ventral</segmenter_snapshot_link> | <segmenter_snapshot_link wsemb_id="wirbelsaeule" snapshot_index="4">Ansicht von dorsal </segmenter_snapshot_link>| <segmenter_snapshot_link wsemb_id="wirbelsaeule" snapshot_index="2">Ansicht von links lateral</segmenter_snapshot_link> |
Abschnitte der Wirbelsäule
Die Funktion der Wirbelsäule ist es, Beweglichkeit, eine aufrechte Körperhaltung und die Stabilisierung des Rumpfes zu ermöglichen. Dabei schützt sie das Rückenmark vor Verletzungen.
Die Wirbelsäule eines erwachsenen Menschen unterteilt man in vier Abschnitte: Halswirbelsäule (HWS), Brustwirbelsäule (BWS), Lendenwirbelsäle (LWS) und Sakralwirbelsäule (Os sacrum). Dementsprechend weist sie beim Menschen auch vier typische Krümmungen in der Sagittalebene auf. Diese Krümmungen dämpfen Stöße beim Gehen oder Fallen auf die Füße bzw. auf die Wirbelsäule ab.
Jeder Abschnitt setzt sich aus einzelnen Wirbelkörpern zusammen:
Die Wirbelkörper stützen bzw. tragen die Wirbelsäule, eine weitere wichtige Aufgabe ist die Blutzellenbildung in ihrem Knochenmark. Als präsakrale Wirbelsäule bezeichnet man auch die HWS, BWS und LWS. Die Übergangsregionen zwischen den Teilstücken der Wirbelsäule stellt eine Schwachstelle für Wirbelsäulenerkrankungen dar.
Charakteristische Winkel
Durch den Einbau der Wirbelsäule in den Beckengürtel ergeben sich charakteristische Winkel zwischen gedachten Achsen. Sie helfen dabei Form- und Stellungsfehler der Wirbelsäule bzw. des Rumpfes aufzudecken.
Sakralwinkel: dieser Winkel beträgt in etwa 30° und liegt zwischen der Horizontalen und zum Kopf hin gerichteten Fläche des Steißbeins.
Lumbosakralwinkel: beträgt ca. 135° und befindet sich zwischen den Achsen des 5. Lendenwirbels und des 1. Sakralwirbels. Er verkleinert sich bei einem Hohlkreuz und vergrößert sich bei übertriebener Beckenaufrichtung.
Beckenneigungswinkel (Inclinatio pelvis): etwa 60° bei aufrechter Haltung. Winkel zwischen der virtuellen Ebene durch den Beckeneingang und der Horizontalen. Da er sich bei kippen des Beckens nach vorne oder hinten vergrößert bzw. verkleinert, kann man relativ einfach durch fühlbare Knochenpunkte die Stellung des Beckens ermitteln.
Schwerelot: Das Schwerelot führt vom obersten Halswirbel bis hin zum oberen Ende des Kreuzbeins. Hier befindet sich unter anderem der äußere Gehörgang, der Dorn des 2. Halswirbels und der Gesamtkörperschwerpunkt unmittelbar ventral des Promontorium.
Verformung der Wirbelsäule
Durch Verformungen der Wirbelsäule können Abnutzungserscheinungen und Muskelverspannung auftreten. Prinzipiell unterscheidet man drei Verformungserscheinungen: Skoliose, Kyphose und Lordose. Wobei die Kyphose und die Lordose bis zu einem gewissen Grad physiologisch sind.
Skoliose
Hier verändert sich die natürliche Krümmung der Wirbelsäule und beginnt sich seitlich zu verformen. Diese Verdrehung der Wirbelkörper um die eigene Achse nennt man Torsion. Die Ursache für die Erkrankung an Skoliose kann in 80% der Fälle nicht gefunden werden. In manchen Fällen lässt sie sich zurückführen auf:
- eine Erkrankung der Muskulatur (myopathische Skoliose)
- eine teilweise angeborene Verformung der Wirbelkörper (osteopathische Skoliose)
- eine gestörte Nervenversorgung im Rücken (neuropathische Skoliose)
Kyphose
Bei der Kyphose ist der obere Teil der Wirbelsäule nach vorne gekrümmt. Diese Verformung kann unter Umständen angeboren sein oder erst im Laufe des Lebens entstehen z.B, wenn der Körper versucht andere Fehlstellungen auszugleichen. Der Cobb- Winkel dient als Richtmaß für die Beurteilung der Kyphose.
Ein Beispiel für eine kyphotische Ausprägung einer Wirbelsäule seht Ihr oben im WebViewer.
Lordose
Als pathologische Veränderung der Lordose beschreibt man eine Fehlhaltung der Lendenwirbelsäule, bei der sich die Bauchpartie durch Verlagerung des Beckens nach vorne wölbt. Spätfolgen wären unter anderem Bandscheibenvorfälle, Spinalkanalstenosen und Gleitwirbel. Ursachen können eine durch Bewegungsmangel oder falsche Körperhaltung verkürzte bzw. untrainierte Rückenmuskulatur sein, welche die Funktion der Bauchmuskulatur als Antagonist hemmt, indem sie sich nicht entspannt.
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