Der deutsche nationale Konsens über Wunddokumentation und Wundresultate: Unterschied zwischen den Versionen

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<h3>Zusammenfassung</h3>
 
<h3>Zusammenfassung</h3>
Chronic wounds are challenging medical conditions imposing great burden to the patients, the society and the payers. Accurate and efficient treatment includes the use of outcomes measures both in clinical care and in research. To date, there still is a lack of consensus on standards for the documentation and measurement of chronic wounds, no agreements on the interpretation of wound outcomes and no harmonisation about standardised goal setting in wound treatment.
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Chronische Wunden sind eine medizinische Herausforderung und stellen eine große Belastung für die Patienten, die Gesellschaft und die Kostenträger dar. Zu einer genauen und effizienten Behandlung gehört der Einsatz von Ergebnismessungen sowohl in der klinischen Versorgung als auch in der Forschung. Bis heute mangelt es noch immer an einem Konsens über Standards für die Dokumentation und Messung chronischer Wunden, an Vereinbarungen über die Interpretation von Wundheilungsergebnissen und an einer Vereinheitlichung der standardisierten Zielsetzung in der Wundbehandlung.  
  
 
<b>Schlüsselwörter</b>
 
<b>Schlüsselwörter</b>
  
Chronic wounds, outcomes measurement, documentation, validation, health care, health services research, consensus conference
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Chronische Wunden, Ergebnismessung, Dokumentation, Validierung, Gesundheitsfürsorge, Forschung im Gesundheitswesen, Konsensuskonferenz
  
 
<b>Ziel</b>
 
<b>Ziel</b>
  
1) To establish a national German consensus group for the definition of standards in outcomes measurement and interpretation of chronic wounds, 2) to agree on recommendations for practice and research based on a continuous decision process, including implementation of the standards.
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1) Einrichtung einer nationalen deutschen Konsensgruppe zur Definition von Standards für die Ergebnismessung und Interpretation chronischer Wunden, 2) Vereinbarung von Empfehlungen für Praxis und Forschung auf der Grundlage eines kontinuierlichen Entscheidungsprozesses, einschließlich der Umsetzung der Standards.
  
 
<b>Methoden</b>
 
<b>Methoden</b>
  
Initiated by the German centers for health services research in dermatology (CVderm) and in vascular diseases (CVvasc), this national consensus group includes delegates from the German scientific medical societies involved in health care for chronic wound, the national boards on nursing, and the chairs of regional wound networks. Moreover, the roof organisations of the German health insurances, the German ministry of health and further single wound experts were invited. The consensus work is based on a structured decision process coordinated by a trained moderator. All processes are regulated in a charter approved by all delegates.
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Initiiert von den deutschen Zentren für Versorgungsforschung in der Dermatologie (CVderm) und bei Gefäßerkrankungen (CVvasc) umfasst diese nationale Konsensgruppe Delegierte der nationalen Pflegeausschüsse und der deutschen medizinischen Fachgesellschaften, die sich mit der Versorgung chronischer Wunden befassen sowie der Vorsitzenden regionaler Wundnetzwerke. Darüber hinaus wurden die Dachverbände der deutschen Krankenkassen, das deutsche Gesundheitsministerium und weitere Einzelwundexperten eingeladen. Die Konsensarbeit basiert auf einem strukturierten Entscheidungsprozess, der von einem geschulten Moderator koordiniert wird. Alle Prozesse sind in einer von allen Delegierten genehmigten Charta geregelt.
  
 
<b>Ergebnisse</b>
 
<b>Ergebnisse</b>
  
The consensus groups consists of 58 representatives and co-representatives of 26 societies and organisations. Since 2012, in the regular bi-annual meetings a Delphi-based workflow has been followed starting with standards for documentation and outcomes measurement in patients with leg ulcers. Additionally, web-based decision processes are conducted which are then presented for finalisation in the face-to-face meetings. As application areas of particular interest were defined: Clinical routine, health services research, clinical research, analysis of secondary data and health economics. In the meantime, 245 single decision have been approved.
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Die Konsensgruppen bestehen aus 58 Vertretern und Ko-Vertretern von 26 Gesellschaften und Organisationen. Seit 2012 wird bei den regelmäßigen halbjährlichen Treffen ein Delphi-basierter Arbeitsablauf befolgt, beginnend mit Standards für die Dokumentation und Ergebnismessung bei Patienten mit Beinulzera. Darüber hinaus werden webbasierte Entscheidungsprozesse durchgeführt, die dann in den persönlichen Treffen zur Finalisierung vorgelegt werden. Als Anwendungsbereiche von besonderem Interesse wurden definiert: Klinische Routine, Forschung im Gesundheitswesen, klinische Forschung, Analyse von Sekundärdaten und Gesundheitsökonomie. Inzwischen sind 245 Einzelentscheidungen genehmigt worden.
  
<b>Diskussion</b>
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<b>Schlussfolgerungen</b>
  
Based on a national joint process involving the medical societies, the nursing groups, the German sick funds and health politics, a continuous decision process on standards for outcomes measurement and interpretation could be established. The decision processes based on delphi consensus rounds showed high levels of participations and thus provide a valid and robust set of standards. First results are in the process of approval by the societies. The implementation of the outcomes will then be crucial.  
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Auf der Grundlage eines nationalen gemeinsamen Prozesses, an dem die medizinischen Fachgesellschaften, die Pflegegruppen, die deutschen Krankenkassen und die Gesundheitspolitik beteiligt sind, konnte ein kontinuierlicher Entscheidungsprozess über Standards zur Ergebnismessung und -interpretation etabliert werden. Die auf Delphi-Konsensusrunden basierenden Entscheidungsprozesse wiesen hohe Beteiligungsquoten auf und stellen damit ein valides und robustes Normenwerk dar. Erste Ergebnisse befinden sich im Abstimmungsprozess mit den Gesellschaften. Die Umsetzung der Ergebnisse wird dann entscheidend sein.
  
  

Version vom 17. April 2020, 12:50 Uhr

>Der deutsche nationale Konsens über Wunddokumentation und Wundresultate: Grundgedanken, Arbeitsprogramm und aktueller Stand.

Aus dem Englischen übersetzt: Augustin et al.: The German national consensus on wound documentation and outcomes

Augustin M, Schmitt J, Herberger K, Goepel L, Heyer K, Dissemond J, Mayer A, Aschoff R, Beikert F, Bischoff M, Blome C, Bunse J, Diener H, Eberlein T, Eming S, Fansa H, Flesch F, Gaiser F, Gartner S, Gass S, Gerber V, Glau S, Görge T, Großkopf V, Hampel-Kalthoff C, Hartmann B, Helfrich J, Hirsch T, Hochlenert D, Horn T, Imkamp U, Janetzko C, Jost JO, Jünger M, Kaufmann R, Kamperhoff F, Lange-Asschenfeldt B, Langer S, May M, Münter KC, Nagel R, Nast A, Neubert TR, Niederbichler AD, Peter RU, Petzold T, Protz K, Risse A, Schäfer E, Scharffetter-Kochanek K, Schindzielorz M, Schmidt M, Schuster H, Sindrilaru A, Storck M, Tigges W, Tonn C, Valesky E, van Montfrans C, Vanscheidt W, Waldvogel-Röcker K, Wild T, Zouboulis C, Debus S.

für die deutsche Konsensuskonferenz zur Dokumentation und Ergebnismessung bei chronischen Wunden die die deutschen wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften, regionalen Wundnetzwerke, Pflegeeinrichtungen und weitere Organisationen mit Bezug zur Versorgung chronischer Wunden vertritt:

Ärztegenossenschaft Niedersachsen-Bremen (ägnw eG), AOK Baden-Württemberg, AOK Rheinland/Hamburg, Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC), Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD), Bundesministerium für Gesundheit (BMG), Berufsverband der niedergelassenen Chirurgen (BNC), Deutsche Angestellten-Krankenkasse (DAK), Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG), Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV), Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCh), Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG), Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG), Deutsche Gesellschaft für Phlebologie (DGP), Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW), Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie, Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie (DGT), Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e.V. (DGfW), Deutsche Wundakademie (DWA), Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP), Forum der Wundnetze in Deutschland, Gesellschaft f. Fußchirurgie (GFFC), Gesellschaft für Fußchirurgie (GFFC), Gesundheitsforen Leipzig GmbH, Initiative chronische Wunden e.V. (ICW), Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP), Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Leitliniengruppe DDG/ AWMF, Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS), Rechtsdepesche, Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), WundD•A•CH, Wundforum und AG Wundheilung der DDG, Wundkompetenznetz Mittlerer Oberrhein, Wundnetz Leverkusen-Köln, Wundzentrum Hamburg.

Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung

Chronische Wunden sind eine medizinische Herausforderung und stellen eine große Belastung für die Patienten, die Gesellschaft und die Kostenträger dar. Zu einer genauen und effizienten Behandlung gehört der Einsatz von Ergebnismessungen sowohl in der klinischen Versorgung als auch in der Forschung. Bis heute mangelt es noch immer an einem Konsens über Standards für die Dokumentation und Messung chronischer Wunden, an Vereinbarungen über die Interpretation von Wundheilungsergebnissen und an einer Vereinheitlichung der standardisierten Zielsetzung in der Wundbehandlung.

Schlüsselwörter

Chronische Wunden, Ergebnismessung, Dokumentation, Validierung, Gesundheitsfürsorge, Forschung im Gesundheitswesen, Konsensuskonferenz

Ziel

1) Einrichtung einer nationalen deutschen Konsensgruppe zur Definition von Standards für die Ergebnismessung und Interpretation chronischer Wunden, 2) Vereinbarung von Empfehlungen für Praxis und Forschung auf der Grundlage eines kontinuierlichen Entscheidungsprozesses, einschließlich der Umsetzung der Standards.

Methoden

Initiiert von den deutschen Zentren für Versorgungsforschung in der Dermatologie (CVderm) und bei Gefäßerkrankungen (CVvasc) umfasst diese nationale Konsensgruppe Delegierte der nationalen Pflegeausschüsse und der deutschen medizinischen Fachgesellschaften, die sich mit der Versorgung chronischer Wunden befassen sowie der Vorsitzenden regionaler Wundnetzwerke. Darüber hinaus wurden die Dachverbände der deutschen Krankenkassen, das deutsche Gesundheitsministerium und weitere Einzelwundexperten eingeladen. Die Konsensarbeit basiert auf einem strukturierten Entscheidungsprozess, der von einem geschulten Moderator koordiniert wird. Alle Prozesse sind in einer von allen Delegierten genehmigten Charta geregelt.

Ergebnisse

Die Konsensgruppen bestehen aus 58 Vertretern und Ko-Vertretern von 26 Gesellschaften und Organisationen. Seit 2012 wird bei den regelmäßigen halbjährlichen Treffen ein Delphi-basierter Arbeitsablauf befolgt, beginnend mit Standards für die Dokumentation und Ergebnismessung bei Patienten mit Beinulzera. Darüber hinaus werden webbasierte Entscheidungsprozesse durchgeführt, die dann in den persönlichen Treffen zur Finalisierung vorgelegt werden. Als Anwendungsbereiche von besonderem Interesse wurden definiert: Klinische Routine, Forschung im Gesundheitswesen, klinische Forschung, Analyse von Sekundärdaten und Gesundheitsökonomie. Inzwischen sind 245 Einzelentscheidungen genehmigt worden.

Schlussfolgerungen

Auf der Grundlage eines nationalen gemeinsamen Prozesses, an dem die medizinischen Fachgesellschaften, die Pflegegruppen, die deutschen Krankenkassen und die Gesundheitspolitik beteiligt sind, konnte ein kontinuierlicher Entscheidungsprozess über Standards zur Ergebnismessung und -interpretation etabliert werden. Die auf Delphi-Konsensusrunden basierenden Entscheidungsprozesse wiesen hohe Beteiligungsquoten auf und stellen damit ein valides und robustes Normenwerk dar. Erste Ergebnisse befinden sich im Abstimmungsprozess mit den Gesellschaften. Die Umsetzung der Ergebnisse wird dann entscheidend sein.