Der Bronchialbaum besteht aus Bronchien sowie Bronchiolen und führt bis zu den Alveolen (Luftbläschen). Der Bronchialbaum stellt das Luftleitsystem des Körpers dar. Die Bronchien sind die in der Lunge verlaufenden Atemwege.


Antomie

Anatomie der Lunge

Der Bronchialbaum befindet sich unterhalb der Trachea und stellt die Atemwege in der Lunge dar. Die Trachea teilt sich auf Höhe des vierten und fünften Brustwirbels in die zwei Hauptbronchien (Bronchi principales). Durch den Aufbau der Lunge in zwei Lungenflügel wird in den rechten und linken Bronchialbaum unterschieden. Der Stamm der Bronchialbäume ist jeweils der Hauptbronchus und teilt sich weiter in ein weit verzweigtes Röhrensystem. Dabei wird der Durchmesser der Bronchien immer kleiner und beträgt bei den Bronchiolen nur noch weniger als 1 mm. Dabei wird auch die Wand der Bronchien immer dünnwandiger und verändert sich strukturell. Der Bronchialbaum stellt das Luftleitsystem der Lunge dar, indem kein Gasaustausch stattfindet.

Verschiedene Bronchienarten

Der Hauptbronchus teilt sich im rechten Lungenflügel in drei Lappenbronchien. Auf der Seite des linken Lungenflügels verzweigt sich der Hauptbronchus nur in zwei Lappenbronchien. Nach dieser Verzweigung teilen sich die Lappenbronchien jeweils weiter in die Segmentbronchien. Danach finden weitere Verästelungen statt:

Bronchi lobares >> Bronchi segmentales >> Bronchioli (Bronchiolen) >> Bronchioli terminales >> Bronchioli respiratorii

Bronchi lobares (Lappenbronchien):

  • jeweils einer pro Lungenlappen (drei im rechten Lungenflügel; zwei im linken Lungenflügel)

Bronchi segmentales (Segmentbronchien):

  • jeweils einer pro Lungensegment (zehn im rechten Lungenflügel; neun im linken Lungenflügel)
  • Ein Lungensegment ist ein definierter Abschnitt der Lunge, der durch einen Segmentbronchus sowie einer Segmentarterie versorgt werden.
  • Segmentbronchien teilen sich weiter in Bronchiolen

Luftleitende Bronchioli/Bronchiolen

  • haben keine Knorpelstruktur

Bronchioli terminales (Endbronchien)

  • kleinste, dünnste luftleitende Abschnitte des Bronchialbaumes
  • Übergang zu den respiratorischen Bronchiolen

Bronchioli respiratori (respiratorische Bronchiolen)

  • erste Abschnitt der unteren Atemwege in denen der Gasaustausch stattfindet
  • enden in den Alveolen

Wandaufbau

Die Bronchien sind zuerst von einer Knorpelspange umgeben. Diese dienen der Stabilisierung der Bronchien. Die Form der Knorpelspangen haben eine hufeisen-ähliche Form. Dabei sind die Enden des Knorpels durch glatte Muskulatur miteinander verbunden. Der Anteil des Knorpels in den Bronchien nimmt während der Verzweigung deutlich ab und der der Anteil der Muskulatur steigt. In den Bronchiolen ist dann kein Knorpel mehr vorhanden. Sie bestehen nur noch aus glatter Muskulatur.

Die Wand der Bronchien besteht grundsätzlich aus drei Schichten. Die Tunica mucosa enthält das respiratorische Epithel (Flimmerepithel/Lamina epithelialis). Durch dieses wird Schmutz und Schleim in Richtung des Rachens transportiert. Des Weiteren wird durch diese Schicht die Atemluft aufgrund der hohen Durchblutung aufgewärmt. In der Tunica mucosa sind elastische Fasern enthalten, die der Anpassung an das veränderbare Thoraxvolumen dienen. Des Weiteren ist diese Wandschicht an der Immunabwehr beteiligt und bildet Schleim durch in der Lamina propria enthaltenen seromuköse Drüsen.

Die zweite Schicht ist die Tunica fibromusculocartilaginea undt enthält die hyaline Knorpelspange. Durch diese wird die Veränderung des Durchmessers der Bronchien bedingt, dies dient der Steuerung der Luftverteilung. Auch bein negativen intrathorakalen Druck wird durch die Tunica fibromusculocartilaginae das Lumen offengehalten.

Die Tunica adventitia dient der vegetativen Regulation und Versorgung. In dieser Schicht sind Gefäße, Nerven und Bindegewebe erhalten.

Aufteilung des Bronchialbaumes

Anatomie des Bronchialbaumes

Die Bronchien versorgen jeweils einen ein Lungensegment. Dies ist auch an den Namen der Bronchien und der Lungensegmente erkennbar.

Bronchus principalis dexter Bronchus principalis sinister
Bronchus lobaris superior dexter: Bronchus lobaris superior sinister:
Bronchus segmentalis apicalis (I) Bronchus segmentalis apicoposterior (I+II)
Bronchus segmentalis posterior(II)
Bronchus segmentalis anterior (III) Bronchus segmentalis anterior (III)
Bronchus lobaris medius dexter:
Bronchus segmentalis lateralis (IV) Bronchus lingularis superior (IV)
Bronchus segmentalis medialis (V) Bronchus lingularis inferior (V)
Bronchus lobaris inferior dexter: Bronchus lobaris inferior sinister:
Bronchus segmentalis superior (VI) Bronchus segmentalis superior (VI)
Bronchus segmentalis basalis medialis (VII) Bronchus segmentalis basalis medialis (VII)
Bronchus segemtalis basalis medialis (VIII) Bronchus segmentalis basalis anterior (VIII)
Bronchus segmentalis basalis lateralis (IX) Bronchus segmentalis basalis lateralis (IX)
Bronchus segmentalis basalis posterior (X) Bronchus segmentalis basalis posterior (X)

Funktion

Der Bronchialbaum leitet die Atemluft von den oberen Atemwegen bzw. der Luftröhre bis in die Lungenbläschen, die sich am Ende der Bronchiolen befinden. Der Luftstrom entsteht aufgrund der Bewegung des Brustkorbs und des Zwerchfells.Die Alveolen sind von kleinsten Blutgefäßen umgeben, indenen der Gasaustausch stattfindet. Dort gelangt der Sauerstoff durch die dünnen Wände in das Blut. Ebenfalls wird dort das Kohlenstofdioxid aus dem Blut in die Atemluft abgegeben. Die Luft mit dem enthaltenen Kohlenstoff wird daraufhin ausgeatmet.

Im Inneren der Bronchien befindet sich das Epithel, welches der Produktion von Schleim dient. Es transportiert ebenfalls kleine Partikel, die durch die Atemluft in den Bronchialsystem gelangt sind, aus den Bronchien heraus. Die in den Rachen transportierten kleinste Teilchen werden daraufhin ausgehustet.

Bei körperlicher Aktivität, beispielsweise Sport, verändern sich die Bronchien. Die Muskeln der Bronchien werden dabei durch das sympatische Nervensystem aktiviert. Dies führt zu einer Entspannung der Muskeln um die Bronchien. So wird der Durchmesser der Bronchien vergößert und es kann mehr Luft durch sie zu den Alveolen gelangen. Dadurch kann das Blut mit mehr Sauerstoff versorgt werden.

In körperlichen Ruhephasen dagegen verenden sich die Bronchien. Dies geschieht durch die Aktivierung des parasympathischen Nervensystems.

Entwicklung

Die Anlagen für die Hauptbronchien entwicklen sich in der embryonalen Phase aus den Lungenknospen. Die Hauptbronchien teilen sich links einmal und rechts zweimal. So entstehen die Lungenbronchien entsprechend den fünf Lungenlappen.

In der darauffolgenden pseudoglanduläre Phase bildet sich der Bronchialbaum bis hin zu den Bronchioli terminales. In dieser Zeit werden aber noch keine Alveolen oder Bronchi respiratorii entwickelt. Das Innere der Bronchien und Bronchiolen wird mit dem Vorläufer des späteren Flimmerepithels, ein hochprismatisches Epithel, ausgestattet.

Folgend darauf erweitert sich in der kanalikulären Phase das Lumen der Bronchien und die Bronchioli respiratorii sowie Alveolengänge bilden sich aus. Des Weiteren findet jetzt die Einsprossung der Kapillaren satt, so wird die Grundlage für den Gasaustausch gebildet.

In den folgenden zwei Phasen, sakkuläre und alveoläre Phase, werden hauptsächlich die Alveolen weiterentwickelt.

Erkrankungen

Freies Explorieren

Schauen Sie sich die Struktur des Bronchialbaums in 3D an und explorieren Sie sie frei. Danach können Sie Ihr erlerntes Wissen durch die Übungsaufgaben überprüfen.




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