Handwurzelknochen

Aus Dornheim Anatomy
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Die Handwurzel (lat. Ossa carpi) wird von acht kurzen Knochen gebildet und stellt die Verbindung zwischen Unterarmknochen und den Mittelhandknochen dar. Die Handwurzelknochen treten in zwei Reihen mit je vier kleinen Knochen auf. Die Reihen werden als distale und proximale Handwurzelreihe bezeichnet. Durch die kurzen Knochen wird die knöcherne Grundlage der Handwurzel gebildet.


Anatomie

Anatomie der Handwurzelknochen

Die Handwurzel wird durch acht kurze Knochen gebildet. Diese treten in zwei Reihen mit jeweils vier Knochen auf. Diese kurzen Knochen weisen gegensätzlich zu Röhrenknochen wie Fingerknochen keinen Hohlraum und keinen Knochenschaft auf. Die Beweglichkeit der Knochen zueinander ist stark eingegrenzt, da sie durch Bänder stabil miteinander verbunden sind.
Charakteristisch für die Anordnung der Handwurzelknochen ist eine von der Seite ersichtliche Wölbung in Richtung des Handrückens. So wird an der Handinnenfläche der Karpaltunnel gebildet.

Proximale Handwurzelreihe

Anatomie der proximalen Handwurzelreihe

Os scaphoideum
Der Os scaphoideum wird auf deutsch auch Kahnbein genannt. Er ist ein sechsseitiger Knochen, der sich an der radialien Seite der Handwurzel befindet. Das Kahnbein ist der zweitgrößte Knochen in der Handwurzel. Der Knochen bildet die Verbindung zum distalen Ende des Radius. An der distalen Seite des Kahnbeins schließen sich das Os trapezium, das Os trapezoideum und das Os capitatum an. Das Os lunatum dagegen steht in Richtung der Ulna in Verbindung mit dem Os scaphoideum.

Os lunatum
Unter dem Os lunatum versteht man auch das Mondbein. Der Name stammt von der halbmondförmigen Struktur des kurzen Knochens. Durch ihn entsteht eine Verbindung zur distalen Fläche des Radius. Des Weiteren befinden sich nach distal sowohl das Os hamatumals auch das Os capitatum. Das Os scaphoideum dagegen schließt sich nach radial an das Mondbein und das Os triquetrum nach ulnar.

Os triquetrum
Das Os triquetrum bzw. Deiecksbein weist eine pyramidenähnliche Form auf. Die Basis dieser Pyramide befindet sich lateral, die Spitze ist medial ausgerichtet. Der Knochen ist nach ulnar in der Handwurzel positioniert.An das Dreieckbein schließt sich nach ulnar das Sesambein, Os pisiforme, an. Nach radial wird es vom Os lunatum begrenzt.

Os pisiforme
Das Os pisiforme oder auch Erbsenbein ist der kleinste der Handwurzelknochen. Er hat eine rundliche Form. Er befindet sich lateral in Richtung der Ulnar. Es ist komplett in die Sehne des Musculus flexor carpi ulnaris eingelagert. Durch diese Eigenschaft gehört das Os pisiforme zu den Sesambeinen. Dorsal des Erbsenbeins befindet sich das Os triquentrium.

Distale Handwurzelreihe

Anatomie der distalen Handwurzelreihe

Os trapezium
Beim Os trapezium handelt es sich um das Große Vieleckbein. Der Kurze Knochen hat eine eckige Form und befindet sich an der radialen Seite der Handwurzel. Das Os trapezoideum grenzt in Richtung Ulnar an das Große Vieleckbein. An der distalen Seite schließt sich das Os metacarpale I an.

Os trapezoideum
Das Os trapezoideum heißt im Deutschen auch kleines Vieleckbein und befindet sich ca. mittig in der distalen Handwurzelreihe. Radial zu diesem Knochen befindet sich das Os trapezium und ulnar davon das Os capitatum. In proximale Richtung schließt sich die distale Fläche des Kahnbeins an. Das Os metacarpale II artikuliert nach distal mit dem Kleinen Vieleckbein.

Os capitatum
Die deutsche Bezeichnung des Os capitatum ist Kopfbein. Es handelt sich dabei um einen deutlich abgerundeten kurzen Knochen. Er weist nach proximal eine Verbindung zu der distalen Fläche des Os scaphoideum und zum Os lunatum auf. Das Os metacarpale II schließt sich nach distal an das Kopfbein an.

Os hamatum
Aufgrund der hakenförmigen Knochenstruktur an der palmaren Seite des Os hamatum wir der Knochen auch Hakenbein genannt. Es befindet sich an der lateralen Seite der Handwurzel. Nach radial wird das Hakenbein durch das Os capiatatum begrenzt. Die Proximale Seite des Os hamatum befindet sich in einer Verbindung mit der distalen Seite des Os triquentrum. Die Os metacarpale IV und V liegen an der distalen Fläche des Os hamatum an.

Funktion

Zusammen mit dem Radius und den Fingerknochen bilden die Mittelhandknochen eine funktionelle Einheit. Diese Beinhaltet verschiedene Teilgelenke, die durch verschiedene Knochen gebildet werden. So werden verschiedene Bewegungen möglich.

Bewegung

Durch die gelenkigen Verbindungen zwischen den Handwurzelknochen werden verschiedene Bewegungen der Hand möglich. So kann durch das proximale Handgelenk eine Dorsalextension durchgeführt werden. Dies ist eine Streckung um bis zu 70 Grad in Richtung des Handrückens. Die Beugung bis maximal 80 Grad in richtung der Handfläche wird ebenfalls durch die von den Mittelhandknochen gebildeten Gelenke ermöglicht. Die Radialabduktion, Abspreizbewegung in Richtung des Daumens wird in einem Rahemn von bis zu 20 Grad möglich. Die gegensätzliche Bewegung, die Ulnarabduktion (Abspreizung in Richtung des kleinen Fingers) ist bis zu 40 Grad möglich.

Entstehung

Nach der Geburt entstehen die im Knorpel liegenden Knochenkerne. Diese Verknöcherung findet zeitversetzt in den verschiedenen Handwurzelknochen statt und ist in den größeren Knochen erst im ca. sechsten Lebensjahr abgeschlossen. Das Sesambein, Os pisiforme, bildet sich sogar noch deutlich später. Diese Verknöcherung findet tatsächlich erst zwischen dem achten und zwölften Lebensjahr statt.

Freie Exploration

Schauen Sie sich die Struktur der Handwurzelknochen in 3D an und explorieren Sie sie frei. Danach können Sie Ihr erlerntes Wissen durch die Übungsaufgaben überprüfen.


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